Qualifikationsmix in der Pflege soll FachkrÀfte entlasten

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Magdeburg. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne hat (Foto) heute bei einer Landeskonferenz in Magdeburg Sachsen-Anhalts Akteuren der Pflegelandschaft fĂŒr die Etablierung des neuen Pflegeberufes gedankt. „Egal ob Pflegeinrichtungen, KrankenhĂ€user, Pflegeschulen oder Behörden: Mit ausgewiesener Expertise, mit unglaublich hohem Einsatz und großem Kommunikationsaufwand haben sie fĂŒr eine gute Umsetzung des Pflegeberufegesetzes und damit der generalistischen Pflegeausbildung im Land gesorgt“, sagte Grimm-Benne. In diesem Jahr haben die ersten neuen Pflegefachfrauen und -mĂ€nner ihre dreijĂ€hrige Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.

„Die Pflege steht in diesen bewegten Zeiten vor vielen Herausforderungen. FachkrĂ€ftemangel, Ausbildung, QualitĂ€tssicherung, Infrastruktur und Finanzierungsfragen sind dabei zentrale Themen“, sagte Ralf Dralle, Vorsitzender des Landespflegeausschusses Sachsen-Anhalt. Daher sei eine wissenschaftlich fundierte aber auch praktisch orientierte Weiterentwicklung der Pflegeausbildung entscheidend, wenn Pflegeberufe zukunftsfĂ€hig und attraktiv gestalten werden wollen.

„Neben den neuen PflegefachkrĂ€ften möchten wir auch mehr ungelernte Menschen fĂŒr eine Ausbildung zu Pflegehelferinnen und -helfer begeistern und qualifizieren“, formulierte die Ministerin eine der Zielstellung der Landeskonferenz. Dabei verwies sie auf eine neue FachkrĂ€ftestrategie aus abgestimmten Maßnahmen und Angeboten des Ministeriums fĂŒr Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Hintergrund ist eine wissenschaftliche Empfehlung zu einem neuen Qualifikationsmix in den stationĂ€ren Pflegeeinrichtungen. Demnach sollen stĂ€rker als bislang Pflegehilfs- und AssistenzkrĂ€fte die PflegefachkrĂ€fte entlasten und das gesamte Team insgesamt eine effiziente und qualitative Versorgung gewĂ€hrleisten.

„Dazu qualifizieren wir langjĂ€hrig ungelernte HilfskrĂ€fte in der Pflege mit einem modularisierten Lehrgang zur Pflegehelferin beziehungsweise Pflegehelfer“, sagte Grimm-Benne. Flankiert werde dies mit einer AusbildungsvergĂŒtung, die allein dieses Jahr in Höhe von ĂŒber zwei Millionen Euro aus Landesmitteln erfolgt. „Nur so konnte eine Erhöhung der Eigenanteile in der Pflege vermieden werden“, sagte Grimm-Benne und verwies darauf, dass Sachsen-Anhalt kĂŒnftig dennoch stĂ€rker auf qualifizierte Pflegefach- und HilfskrĂ€fte aus dem Ausland angewiesen sein wird.

Hintergrund:

Im Jahr 2017 starteten 1.296 SchĂŒlerinnen und SchĂŒler ihre Ausbildung in einem Pflegeberuf, mit Start der Generalistik im Jahr 2020 waren es 1.695. Im Jahr 2022 begannen 1.347 Auszubildende. In Sachsen-Anhalt waren Ende 2021 mehr als 40.000 Menschen in ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten oder stationĂ€ren Pflegeeinrichtungen tĂ€tig. Rund 13.000 Menschen arbeiteten in der Krankenpflege. Innerhalb von zehn Jahren ist das ein Aufwuchs von 37 Prozent. Über 80 Prozent aller PflegekrĂ€fte waren Frauen, rund 40 Prozent war 50 Jahre und Ă€lter.

Text/Foto: Ministerium fĂŒr Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung