Polizeiliche Unfallstatistik 2022 der Polizeiinspektion Magdeburg

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  • Gesamtunfallzahlen weiterhin geringer als im Vor-Corona-Jahr
  • Erheblicher Anstieg der innerorts tödlich VerunglĂŒckten
  • Anzahl der Schwerverletzten hat sich leicht erhöht
  • Gleichbleibende Hauptunfallursachen: WildunfĂ€lle, Wenden   und RĂŒckwĂ€rtsfahren, fehlender Sicherheitsabstand, bzw. unangepasste Geschwindigkeit sowie Missachtung der Vorfahrt/des Vorranges

Im ZustĂ€ndigkeitsbereich der Polizeiinspektion Magdeburg ereigneten sich im Jahr 2022 25.304 VerkehrsunfĂ€lle. Das stellt im Vergleich zum Jahr 2021 einen minimalen Anstieg von 0,30 % (+75 UnfĂ€lle) dar. Im Vergleich zu 2019 dem Vor-Corona-Jahr betrug der RĂŒckgang sogar -2.572 UnfĂ€lle (2019: 27.876).

Innerhalb geschlossener Ortschaften stieg die Anzahl der VerkehrsunfĂ€lle von 16.892 auf 17.431. Außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne BAB) verzeichnet die Polizei einen RĂŒckgang der UnfĂ€lle um 4,79 %. Auf den Autobahnabschnitten der A2 und A14 sowie auf der A36, welche im ZustĂ€ndigkeitsbereich der PI Magdeburg liegen, ereigneten sich 2022 insgesamt 2.046 VerkehrsunfĂ€lle, -171 (-7,71%) UnfĂ€lle weniger als im Vorjahr.

Die Anzahl der VerkehrsunfĂ€lle mit Personenschaden erhöhte sich um +313 UnfĂ€lle von 2.591 auf 2.904 (+12,08%). Jedoch liegt die Anzahl dieser VerkehrsunfĂ€lle noch unter der Anzahl der UnfĂ€lle im Jahr 2019, dem Vor-Corona-Jahr (2.955). Bei den bereits genannten 2.904 VerkehrsunfĂ€llen wurden insgesamt 3.669 Personen verletzt, 391 Verkehrsteilnehmer mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Zahl der Leichtverletzten nahm um 370 (+14,48 %) zu, die Anzahl der Schwerverletzten stieg ebenso leicht von 722 auf 743 Personen (+2,91%). Bei den VerkehrsunfĂ€llen verunglĂŒckten insgesamt 59 Personen tödlich, 17 mehr als im Jahr 2021. Darunter waren 7 LKW-Fahrer/Insassen, 30 PKW-Fahrer/Insassen, 6 Kradfahrer, 7 Radfahrer und 9 FußgĂ€nger. Insgesamt 12 (2021: 14) Unfalltote wurden auf den Autobahnen und jeweils 13 im Salzlandkreis, im Bördekreis und im Harz sowie 8 in Magdeburg registriert. Innerhalb geschlossener Ortschaften stieg die Anzahl der Getöteten erheblich um 81,82% auf 20. DarĂŒber hinaus hatten die UnfĂ€lle auf den Autobahnen 107 Schwerverletzte sowie 381 Leichtverletzte zur Folge.

Bei VerkehrsunfĂ€llen unter Beteiligung der Personengruppe der ab 65-JĂ€hrigen kamen 597 Personen zu Schaden (2021: 476). Mit einer Steigerung von 14 auf 20 Unfalltoten war ein nicht unerheblicher Anstieg der tödlich verunglĂŒckten Senioren erkennbar. Auch die Zahl der ums Leben gekommenen 18- bis 25-jĂ€hrigen Verkehrsteilnehmer steigerte sich ebenfalls von 1 auf 7.

In 403 FĂ€llen stellte die Polizei bei den Unfallbeteiligten vorherigen Alkoholkonsum fest. Dies bedeutet eine Zunahme um 69 FĂ€lle (20,66%). Über das Jahr wurden aber auch 1.009 (2021: 887) folgenlose Trunkenheitsfahrten, also ohne Unfallgeschehen, festgestellt.

DarĂŒber hinaus wurden 92 UnfĂ€lle unter Einfluss von Drogen oder Mischkonsum (Alkohol und Drogen) festgestellt. Ohne Unfallgeschehen konnte 1.020 (2021: 812) FahrzeugfĂŒhrern das Fahren unter Einfluss von BetĂ€ubungsmitteln (956) oder sog. Mischkonsum (64) nachgewiesen werden. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, fĂŒhrte die Polizei in jĂŒngster Vergangenheit eine Verkehrssicherheitsaktion – „FahrtĂŒchtigkeit – NĂŒchtern kommt an“ durch. (PM 019/ 020 aus 2023)

WildunfĂ€lle sind nach wie vor, mit nahezu gleichbleibenden Zahlen (3.970), die Hauptunfallursache Nr. 1. Es folgen VerkehrsunfĂ€lle aufgrund fehlenden Sicherheitsabstands, bzw. unangepasster Geschwindigkeit (5.101), Manöver, das Wenden und RĂŒckwĂ€rtsfahren betreffend mit 2.518 UnfĂ€llen. Eine Abnahme von VerkehrsunfĂ€llen aufgrund von falschem Verhalten von FußgĂ€ngern von 170 auf 142 UnfĂ€lle wird ebenfalls verzeichnet.

Angestiegen sind die Zahlen der sogenannten Unfallfluchten â€“ das unerlaubte Entfernen vom Unfallort. 5.449 FĂ€lle (davon 2.073 aufgeklĂ€rt) stehen 5.186 Delikten (davon 2.016 aufgeklĂ€rt) aus 2021 gegenĂŒber.

Im Rahmen von Geschwindigkeitskontrollen wurden 2022 im ZustĂ€ndigkeitsbereich der PI Magdeburg rund 11.295 Messstunden geleistet, bei denen 101.377 GeschwindigkeitsverstĂ¶ĂŸe festgestellt und geahndet wurden.

Text: Polizeiinspektion Magdeburg

Foto/unsplash