Kalendarischer Herbstanfang – Jahreszeiten am Grenzpunkt: Tag-und-Nacht-Gleiche

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Am Samstag beginnt kalendarisch der Herbst 2023. Das Wetter pendelt in den kommenden Tagen zunĂ€chst noch zwischen Altweibersommer und FrĂŒhherbst. Ab dem kalendarischen Herbstanfang könnte sich die Wetterlage allerdings mit einem sich ausweitenden Hoch wieder stabilisieren.

Am 23. September um 8:49 Uhr mitteleuropĂ€ischer Sommerzeit beginnt der Herbst 2023. Tag und Nacht sind dann astronomisch gesehen ĂŒberall auf der Welt gleich lang. Deshalb wird dieser Zeitpunkt als „Tag-und-Nacht-Gleiche“ bezeichnet. Niklas Weise, Meteorologe von WetterOnline: „Das Wetter kann sich noch nicht so recht entscheiden: Nach einem sehr warmen Mittwoch und Donnerstag verdrĂ€ngt eine Kaltfront die SpĂ€tsommerluft und es herbstelt pĂŒnktlich zum kalendarischen Herbstanfang. Wind, Regen und ein Temperatursturz um 10 Grad stehen am Freitag und Samstag auf dem Programm. Allerdings ist das nur ein Herbstintermezzo, denn ab Sonntag bessert sich das Wetter wieder.“

Anfang der kommenden Woche baut sich nĂ€mlich ein stabiles Hoch ĂŒber Mitteleuropa auf. In Deutschland sorgt es fĂŒr ein paar Tage klassischen Altweibersommer, dabei ist es am Nachmittag noch ĂŒber 20 Grad warm. Der sinkende Sonnenstand und die immer lĂ€nger werdenden NĂ€chten ‚zehren‘ allerdings am Temperaturniveau. Die Tiefstwerte liegen dann hĂ€ufig um 10 Grad und FrĂŒhnebel gehört zur Tagesordnung.

Neigung der Erdachse bestimmt Tagesdauer

Meteorologisch hat der Herbst bereits am 1. September begonnen. Das hĂ€ngt jedoch nicht vom Wetter ab. Die Meteorologie teilt die zwölf Monate des Jahres in exakt vier Zeiten, womit die neue Jahreszeit jeweils am ersten Tag des dritten Quartalsmonats beginnt. Der kalendarische beziehungsweise astronomische Herbst- und FrĂŒhlingsanfang wird durch die Tag-und-Nacht-Gleiche definiert. 

Die jahreszeitlichen Unterschiede bei der Dauer von Tag und Nacht hĂ€ngen mit der Neigung der Erdachse zusammen. Weise: „Im (Nord)-Sommer wendet die Erde der Sonne die Nordhalbkugel zu, im (Nord)-Winter dann die SĂŒdhalbkugel. Dadurch schwankt die TageslĂ€nge in Mitteleuropa zwischen etwa 8 Stunden im Dezember und bis zu 17 Stunden im Juni. Auf der SĂŒdhalbkugel ist es genau umgekehrt. Zum Herbstanfang und zum FrĂŒhlingsbeginn werden beide Erdhalbkugeln dagegen gleichermaßen von der Sonne erreicht, Tag und Nacht dauern nun ĂŒberall etwa 12 Stunden.“ Ab der Tag-und-Nacht-Gleiche werden die Tage auf der Nordhalbkugel um bis zu fĂŒnf Minuten pro Tag kĂŒrzer. Auf der SĂŒdhalbkugel aber werden die Tage im Gegenzug lĂ€nger, dort beginnt der FrĂŒhling. 

Warme Herbsttage ausnutzen

Aber nicht nur die TageslÀnge Àndert sich, wenn sich die nördliche Erdhalbkugel immer mehr von der Sonne abwendet. Die Strahlen der Sonne treffen dann zunehmend flacher auf die Erde und wÀrmen nicht mehr so stark. Die Temperaturen sinken zwar stetig, aber gerade zu Herbstbeginn ist es trotzdem oftmals noch angenehm warm. Als reizvollen Nebeneffekt taucht der niedrige Sonnenstand kunterbunte BlÀtter in ein leuchtendes Farbenmeer. 

Bildunterschrift:  Der Herbst ist da: Jetzt beginnt die bunte Jahreszeit. 

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