Joy Denalane veröffentlicht nächste Woche Freitag ihr Album „Willpower“ (VÖ 06.10.)

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Ein Todesfall und zwei Abschiede: Das neue und sechste Joy-Denalane-Album erscheint am 6. Oktober 2023. »WILLPOWER« erzählt vom Loslassen, von Trauer, aber auch von einer neu gewonnen Freiheit – und von Selbstermächtigung. Ein Sprung ins Unbekannte mit wild oszillierendem Happysad-Soul von unbändiger Intensität.

Schon immer war Soul Befreiungsmusik, »WILLPOWER« enthält Joys ganz persönliche Liberalisierungshymnen. Die zentralen emotionalen Pole dieses Albums sind Tod, Geburt, Ende, Neuanfang. Diese Musik handelt nicht zuletzt davon, dass »Willpower«, also Willenskraft allein bisweilen nicht ausreicht im Leben. Während der Arbeit an diesem Album musste Joy Denalane sich endgültig von ihrem geliebten Vater verabschieden, den sie während der letzten, von Krankheit überschatteten drei Jahre seines Lebens begleitet hatte. Dieser Abschied, die Beisetzung, und bald darauf – zumindest räumlich – ihre erwachsenen Söhne ins Leben zu entlassen, schließlich das Gefühl, dass da jetzt noch mal eine ganz andere, völlig neue Lebensphase kommt: all das und noch viel mehr steckt in diesen elf neuen Songs.

Bereits an dem »WILLPOWER«-Vorgänger »Let Yourself Be Loved« stimmte ja alles – bis auf das Timing: Mit ihrem Motown-Debüt hatte die Queen of Afropean Soul ein definitives Soul-Statement aufgenommen. »Let Yourself Be Loved« stieg von null auf fünf in die deutschen Albumcharts ein, war ein künstlerischer und kommerzieller Triumph, erschien aber mitten in der Pandemie und konnte also nie richtig betourt werden. Und so feiert Joy Denalane mit »WILLPOWER« nun also nicht zuletzt auch ihre wiedergewonnene Freiheit als Musikerin: »Es hat sich angefühlt, als hätte ich nicht genug Auslauf bekommen«, sagt Joy. »Du bist bereit zu allem, aber aufgrund äußerer Umstände kannst du nicht losrennen. Aus dieser Energie heraus bin ich damals direkt wieder ins Studio gegangen. Ich hatte einfach Lust, weiterzumachen.« Es ist insofern kein Zufall, dass »WILLPOWER« musikalisch in gewisser Weise an »Let Yourself Be Loved« anknüpft. Erneut hat Joy sich von der Geschichte des amerikanischen Soul inspirieren lassen, doch wo sie zuletzt explizit dem Motown- und Stax-Sound der auslaufenden Sechziger und frühen Siebziger nachspürte, macht sie auf »Willpower« Musik, die so klingt, als hätten sie Künstler:innen wie Mary J. Blige oder das New Yorker R&B-Trio SWV in den Neunzigern für die Gegenwart samplen können.

Auf »WILLPOWER« geht es nun um die Dinge, die noch kommen, den Weg, der vor ihr liegt. Das Flirrende und das Gravitätische, scheinbar wiederstrebende Pole, aus denen das Kraftzentrum entsteht, das diese Frau in elf schwerelos der Unendlichkeit entgegengleitenden Songs errichtet hat. Mit Willenskraft, Resilienz, aber auch und vor allem Akzeptanz. Und so tanzt Joy Denalane mit »WILLPOWER« dem Sonnenaufgang entgegen.

Foto (c) Sony Music

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