Jahrestagung der Mitteldeutschen Gesellschaft fĂŒr Gastroenterologie und der Mitteldeutschen Chirurgenvereinigung fand in Magdeburg statt

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Expert:innen diskutierten interdisziplinĂ€r ĂŒber neue Diagnose- und Therapieverfahren aus den Bereichen der Viszeralchirurgie und Gastroenterologie

Magdeburg. Zur 5. Jahrestagung der Mitteldeutschen Gesellschaft fĂŒr Gastroenterologie (MGG) und der Mitteldeutschen Chirurgenvereinigung (MDCV) trafen sich am 9 und 10. Juni Expert:innen der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg sowie renommierte Fachkolleg:innen aus ganz Deutschland, im Gesellschaftshaus in Magdeburg. Es ist mittlerweile eine Tradition, dass beide Gesellschaften ihre Jahrestagungen gemeinsam veranstalten. Die Jahrestagung stand unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Roland S. Croner, Direktor der UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Allgemein-, Viszeral-, GefĂ€ĂŸ- und Transplantationschirurgie und Vorsitzender der MDCV und Dr. med. Thomas Gottstein, Chefarzt der Klinik fĂŒr Gastroenterologie des Klinikums Magdeburg und PrĂ€sident der MGG. Die Referent:innen kamen aus den Bereichen der Viszeralchirurgie, der Gastroentologie sowie der Radiologie.

StaatssekretĂ€r Wolfgang Beck, der im Auftrag des Ministeriums fĂŒr Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt an der Tagung teilnahm, berichtete, dass das am 1. Juni 2023 veröffentlichte Krankenhausgutachten eine gute stationĂ€re Versorgung in Sachsen-Anhalt bescheinige und dass das Netzwerk der KrankenhĂ€user, Fachkliniken und Spezialversorger das Land ziemlich flĂ€chendeckend abdecken. Weiter betonte Wolfgang Beck: „Die Viszeralmedizin ist ein Fach, das man nicht an drei Standorten konzentrieren kann, sondern die in der FlĂ€che qualitativ gut vorhanden sein muss. Wir werden uns weiterhin bemĂŒhen fĂŒr ihre Arbeit am Menschen nach wie vor gute und sichere Strukturen zu erhalten, damit diese langfristig finanziert werden können.“

Bei der Jahrestagung der beiden Gesellschaften ging es schwerpunktmĂ€ĂŸig u.a. um die interdisziplinĂ€re Zusammenarbeit, die vor dem Hintergrund der Ambulantisierung und Zentralisierung vorangetrieben werden soll sowie der kĂŒnstlichen Intelligenz und der Digitalisierung, die bereits Einzug in den klinischen Alltag gehalten hat. Im wissenschaftlichen Teil wurde zum Thema Nachhaltigkeit in der Viszeralmedizin eine Diskussionsrunde mit der PrĂ€misse, Verantwortung gegenĂŒber des Klimawandels zu ĂŒbernehmen, gewidmet.

Zu den weiteren Themenblöcken gehörten zahlreiche VortrĂ€ge und Sitzungen mit kontrovers diskutierten medizinischen Fragen, wie die interdisziplinĂ€re Behandlung des Leberversagens, der Umgang mit viszeralmedizinischen NotfĂ€llen, die Behandlung bei besonderen Problemen mit einer chronisch entzĂŒndlichen Darmerkrankung sowie das Vorgehen bei oligometastasierten Tumoren. Prof. Michael Ghadimi, PrĂ€sident der Deutschen Krebsgesellschaft hat im Besonderen darauf hingewiesen, dass die WiZen Studie gezeigt hat, dass die ErgebnisqualitĂ€t der Behandlung von Patient:innen mit Tumorerkrankungen in DKG zertifizierten Zentren besser ist als in nicht zertifizierten Kliniken. Die Patient:innen haben hierdurch klare Überlebensvorteile bei der Behandlung in DKG zertifizierten Onkologischen Zentren.

Dem Bereich Pflege wurde ein großes Pflegesymposium eingerĂ€umt, das gemeinsam mit dem Klinikum Magdeburg organisiert war. Christine Michelfeit-Schaper, Pflegedirektorin der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg, sagte dazu: „Das Pflegesymposium im Rahmen der gemeinsamen Fachtagung war eine hervorragende Möglichkeit, Pflege- und Funktionsbereiche von verschiedenen Seiten aus zu betrachten und zu zeigen, dass interdisziplinĂ€re Zusammenarbeit eine hohe Bedeutung fĂŒr die hochqualitative Versorgung unserer Patienten und Patientinnen hat. Und das im Einfluss eines sich verĂ€ndernden Gesundheitssystems, gepaart mit FachkrĂ€ftemangel, Herausforderungen der geplanten Krankenhausreform und der ErfĂŒllung von Richtlinien und gesetzlichen Bestimmungen. Dabei spielen die persönliche Fort- und Weiterbildung und der gemeinsame Austausch eine entscheidende Rolle und dafĂŒr bot das Pflegesymposium eine exzellente Plattform.“

Prof. Dr. Croner fasst zusammen: „Die gemeinsame Jahrestagung stand unter den Themen der sich abzeichnenden politischen VerĂ€nderungen im Gesundheitswesen. Wir haben neben der Zentralisierung und Ambulantisierung die ökonomischen ZwĂ€nge sowie die ökologischen Notwendigkeiten aufgegriffen. Besonders hervorzuheben ist hier, dass wir den jungen Chirurginnen und Chirurgen, Gastroenterologinnen und Gastroenterologen der Viszeralmedizin eine BĂŒhne im Hauptprogramm gegeben haben, damit diese sich prĂ€sentieren können.

Es wurden viele unterschiedliche Schwerpunkte behandelt und verschiedene Updates vorgestellt sowie facettenreiche BeitrĂ€ge zur Diagnostik und Behandlung von Krankheitsbildern aus der Viszeralchirurgie diskutiert. Ein besonderes Thema war die Viszeralmedizin im Kindesalter. Auch hier können minimal invasive Verfahren zunehmend angewendet werden. Durch InterdisziplinaritĂ€t wird dabei die BehandlungsqualitĂ€t gesteigert. Ich freue mich sehr darĂŒber, dass wir einen exzellenten und sehr konstruktiven wissenschaftlichen Austausch mit zahlreichen Fachkolleginnen und Fachkollegen hatten“, so die abschließende Bewertung von Prof. Dr. Croner und Dr. Gottstein.

Titelfoto: Dr. med. Thomas Gottstein, Chefarzt der Klinik fĂŒr Gastroenterologie des Klinikums Magdeburg und PrĂ€sident der MGG und Prof. Dr. med. Dr. h.c. Roland S. Croner, Direktor der UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Allgemein-, Viszeral-, GefĂ€ĂŸ- und Transplantationschirurgie und Vorsitzender der MDCV, als gemeinsame Organisatoren der Jahrestagung.

Foto 2: StaatssekretĂ€r Wolfgang Beck, der im Auftrag des Ministeriums fĂŒr Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt an der Tagung wĂ€hrend seiner BegrĂŒĂŸungsrede bei der Jahrestagung.

(c) Fotografin: Melitta Schubert/UMMD