DTM-Showdown in Hockenheim: Drei Fahrer wollen den Titel

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  • Reicht dem Strategen Thomas Preining ein Zehn-Punkte-Polster zum Gesamtsieg?
  • Kann der unberechenbare Mirko Bortolotti Spitzenreiter Preining noch abfangen?
  • Wird der abgezockte Tabellendritte Ricardo Feller im Titelkampf lachender Dritter?

MĂŒnchen. Drei Fahrer haben vor dem DTM-Finale nur ein Ziel: Sie wollen Champion in der weltweit populĂ€ren Rennserie werden. Spitzenreiter Thomas Preining (A) geht in seinem Porsche 911 GT3 R mit einem Vorsprung von zehn Punkten auf seinen schĂ€rfsten Verfolger und Lamborghini-Werkspilot Mirko Bortolotti (I) als leichter Favorit in die letzten beiden LĂ€ufe auf dem Hockenheimring. Bei 56 noch zu vergebenen ZĂ€hlern kann sich jedoch auch der Dritte Ricardo Feller (CH) mit einem perfekten Finalwochenende im Audi R8 LMS GT3 Evo2 seine MeisterschaftstrĂ€ume erfĂŒllen. Der Schweizer lauert mit 31 Punkten RĂŒckstand auf Preining. Die Zuschauer erwartet beim Showdown in Hockenheim (20. bis 22. Oktober) ein brisanter Dreikampf um die DTM-Krone.

Thomas Preining – der Stratege

Spitzenreiter Preining glĂ€nzt diese Saison als einer der schnellsten und konstantesten Fahrer im international hochkarĂ€tig besetzen Starterfeld. DarĂŒber hinaus bewies der Österreicher, dass er auch in schwierigen Rennsituationen cool bleibt und aus RĂŒckschlĂ€gen gestĂ€rkt hervorgeht. Der Porsche-Werksfahrer trumpfte bisher mit einem Saisonsieg am Norisring und zeigte bei Aufholjagden viel Kampfgeist. In Hockenheim möchte Preining seine starke Saison mit dem Titel krönen. Dort zĂ€hlte der Linzer bereits im Vorjahr als Meisterschaftskandidat zu den Hauptprotagonisten. „Der Hockenheimring ist eine meiner Lieblingsstrecken, auch wenn der Kurs im letzten Jahr nicht unbedingt fĂŒr die beste Schlagzeile meiner Karriere gesorgt hat“, sagt Preining und spielt damit auf seinen spektakulĂ€ren Unfall an, durch den er damals vorzeitig aus dem Titelrennen ausschied. Trotzdem freut sich der 25-JĂ€hrige von Manthey EMA auf die RĂŒckkehr an den deutschen Traditionskurs: „Ich habe super Erinnerungen an die Rennstrecke. Ich bin dort meistens schnell, habe viele Rennen und auch schon Meisterschaften in Hockenheim gewonnen.“

Mirko Bortolotti – der Unberechenbare

Das Lamborghini-Ass gehört seit Jahren zu den besten GT-Piloten der Welt. Drei Saisonsiege hat der in Wien lebende Italiener schon auf dem Konto, mehr als seine beiden Meisterschaftskonkurrenten zusammen. Auch im Qualifying ist Bortolotti eine Macht: Insgesamt zwölf ZĂ€hler holte der Lamborghini-Werksfahrer im Qualifying, Topwert in dieser Saison. Dagegen blieb der 33-JĂ€hrige anders als seine Rivalen zweimal ganz ohne Punkte – Triumph und Misserfolg lagen teilweise dicht beieinander. In der zweiten SaisonhĂ€lfte wechselte sich Bortolotti an der Tabellenspitze regelmĂ€ĂŸig mit Preining ab. „Der Saisonverlauf hat uns in die tolle Lage gebracht, in Hockenheim um den DTM-Titel kĂ€mpfen zu können. Ob ich als TabellenfĂŒhrer oder -zweiter ins Finale gehe, spielt keine Rolle. Abgerechnet wird wie gewohnt nach dem Wochenende und nicht davor“, sagt ein kĂ€mpferischer Bortolotti. In Hockenheim erwartet der Pilot von SSR Performance zwei völlig offene Rennen: „Das KrĂ€fteverhĂ€ltnis ist in der DTM immer sehr schwierig vorherzusagen. Die Saison hat bereits die eine oder andere Überraschung gebracht. Es wird darauf ankommen, unser eigenes Potenzial voll abzurufen.“ Der SchlĂŒssel dazu ist ein perfektes Zeittraining. Denn seine drei Siege verbuchte Bortolotti jeweils als Pole-Setter.

Ricardo Feller – der Abgezockte

Der 23-JĂ€hrige demonstrierte wie Preining große Konstanz und holte in jedem der bisherigen 14 LĂ€ufe mindestens einen Punkt. „Im Titelkampf wird es auf mehrere Aspekte ankommen, etwas GlĂŒck ist sicher einer davon. Fehler sind nicht mehr zu tolerieren, alle drei TitelanwĂ€rter mĂŒssen konstant in beiden Qualifyings und Rennen vorne dabei sein. Es wird nicht einfach sein, dem Druck standzuhalten“, blickt Feller auf das Finale. Dabei stellte vor allem der Youngster in dieser Saison unter Beweis, dass er sich von Druck ĂŒberhaupt nicht aus der Spur bringen lĂ€sst. So begeisterte Feller die Zuschauer auf dem Red Bull Ring in Österreich mit einer eindrucksvollen Aufholjagd und fuhr vom 26. auf den dritten Rang vor. Auch beim Sieg im niederlĂ€ndischen Zandvoort prĂ€sentierte er sich abgeklĂ€rt. „In der DTM geht es so eng zu, dass alles möglich ist. Wir wollen versuchen, uns im Idealfall mit beiden Autos vor Thomas Preining und Mirko Bortolotti zu platzieren, um ihnen Punkte wegzunehmen“, erklĂ€rt Feller den Matchplan. Der Tabellendritte hat sich diese Saison mehrfach als Mann fĂŒr spezielle Momente erwiesen und darf sich trotz der Außenseiterrolle berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen. Eine wichtige Rolle spielt dabei sein Team: Mit je fĂŒnf Gesamtsiegen in der Mannschafts- und Fahrerwertung ist Abt Sportsline der erfolgreichste aktive Rennstall in der DTM.

Der Dreikampf um den DTM-Titel ist vor dem Finale in Hockenheim völlig offen, doch schon jetzt steht fest: Die Fans können sich auf einen hochspannenden Saisonabschluss freuen. Die beiden entscheidenden Meisterschaftsrennen starten Samstag und Sonntag jeweils um 13:30 Uhr. Tickets gibt es bereits ab 39 Euro online unter dtm.com.

Foto: Der Dreikampf zwischen Thomas Preining, Mirko Bortolotti und Ricardo Feller (l-r) geht in die letzte Runde

(c) ADAC Motorsport