Dokumentarfilm: Palast der Gespenster – Der letzte Jahrestag der DDR (MDR 20:15 – 21:45 Uhr)

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Nach diesem 7. Oktober wird nichts mehr so sein wie es war. Die DDR begeht ihren 40. Geburtstag. Auf Wunsch von Erich Honecker und seinem PolitbĂŒro soll triumphal gefeiert werden. GĂ€ste aus aller Welt reisen an, auch Michail Gorbatschow, der große Reformer der UdSSR. In Ost-Berlin entfaltet sich die Choreographie der Macht: Zehntausende FDJler inszenieren einen beeindruckenden Fackelzug. Eine MilitĂ€rparade soll die Schlagkraft des Landes beweisen. Eines Landes, das kurz vor dem Kollaps steht. Denn die Gesellschaft ist im Aufbruch, die Menschen wollen Freiheit.

Nicht nur im Zentrum der Macht brodelt es. Auch in Plauen ist dieser 7. Oktober ein denkwĂŒrdiger Tag. Statt zum zentralen Volksfest gehen hier 15.000 Menschen geschlossen auf die Straße und demonstrieren erstmals fĂŒr Reisefreiheit und Frieden. Sie werden von Wasserwerfern auseinandergetrieben, aber nicht aufgehalten.

In Ost-Berlin eskaliert die Lage. Der Palast der Republik, der zentrale Ort des Staatsbanketts, wird zum Palast der Gespenster. WĂ€hrend sich die sozialistische Elite drinnen hochleben lĂ€sst, fordern die Menschen auf den Straßen Reformen. Kaum ist der HoffnungstrĂ€ger Gorbatschow abgereist, schlĂ€gt der Staat brutal zu. Friedlich demonstrierende BĂŒrger werden von Wasserwerfern auseinandergetrieben und zu Tausenden verhaftet.

Der letzte Republikgeburtstag. Er sollte die Macht des „Arbeiter- und Bauernstaates“ DDR demonstrieren. Doch er wird zum Vorboten fĂŒr das, was gut einen Monat spĂ€ter folgt: Der Fall der Mauer und damit das Ende der DDR.
Der Film lÀsst diese dramatischen Stunden noch einmal in Aussagen von Beteiligten und Beobachtern, von Demonstranten sowie Staatsgetreuen lebendig werden.

Laufzeit: 90 Minuten
Genre: Dokumentation, D 2019
Regie: Heike Bittner, Torsten Körner

Doku: