Betrug durch falsche Polizeibeamte – Zweiter Versuch konnte vereitelt werden

Veröffentlicht in: Blaulicht Sachsen-Anhalt | 0

Schönebeck. Bereits am Freitag, dem 9. Mai 2025, wurde eine Seniorin aus Schönebeck Opfer eines perfiden Betrugs durch falsche Polizeibeamte. Die TĂ€ter agierten Ă€ußerst geschickt, um das Vertrauen der GeschĂ€digten zu gewinnen.

Die Seniorin wurde am Freitagmorgen telefonisch von einem vermeintlichen Polizeibeamten kontaktiert. Der Anrufer berichtete von einer angeblichen Einbruchsserie in ihrer Umgebung und fragte im weiteren Verlauf gezielt nach Bargeld und WertgegenstĂ€nden. Unter dem Vorwand, diese „sicher verwahren“ zu wollen, wurde eine Übergabe vereinbart. Der TĂ€ter blieb wĂ€hrend der gesamten Zeit telefonisch mit dem Opfer verbunden und drĂ€ngte zur schnellen Herausgabe der Wertsachen. Am frĂŒhen Nachmittag erschien eine mĂ€nnliche Person an der Wohnanschrift der Rentnerin und nahm die GegenstĂ€nde in Empfang.

Im weiteren Verlauf des Tages versuchten die TĂ€ter erneut, an das Vermögen der Frau zu gelangen. Unter dem Vorwand, dass auch Mitarbeiter ihrer Bank unter Verdacht stĂŒnden, Falschgeld in Umlauf zu bringen, forderten sie die GeschĂ€digte auf, einen grĂ¶ĂŸeren Geldbetrag abzuheben. Nachdem den TĂ€tern in einem spĂ€teren Telefonat bekannt wurde, dass die Bank bereits geschlossen ist, wurde eine Abholung fĂŒr den Montag vereinbart. Die Seriennummern der Scheine sollten anschließend telefonisch durchgegeben und das Geld zur „ÜberprĂŒfung“ ĂŒbergeben werden.

Das Wochenende gab der Rentnerin die Möglichkeit, die Geschehnisse zu ĂŒberdenken. Trotz fortlaufender Anrufe der TĂ€ter, die sie in Sicherheit wiegen und zur weiteren Kooperation bewegen wollten, fasste die Seniorin noch richtigerweise am Freitagabend den Entschluss, den Notruf zu wĂ€hlen und sich an die echte Polizei zu wenden.

In enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft wurde eine fingierte GeldĂŒbergabe fĂŒr Montag vorbereitet. Im Rahmen dieser Aktion konnte ein TatverdĂ€chtiger auf frischer Tat festgenommen werden, als er versuchte, das vermeintliche Geld in Empfang zu nehmen. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Die Polizei warnt eindringlich vor dieser Form des Betrugs. Echte Polizeibeamte fordern niemals telefonisch Bargeld, Schmuck oder andere WertgegenstĂ€nde ein. Geben Sie am Telefon keine Auskunft ĂŒber Ihre finanziellen VerhĂ€ltnisse und ziehen Sie im Zweifel immer den Notruf 110 hinzu.

Sollten Sie einen solchen Anruf erhalten, empfiehlt die Polizei:

  • Lassen Sie sich den Namen nennen, legen Sie auf, rufen Sie Ihre örtliche Polizeibehörde ĂŒber die Rufnummer 110 an und schildern Sie den Sachverhalt. Nutzen Sie dazu nicht dir RĂŒckruffunktion!
  • Geben Sie unbekannten Personen keine AuskĂŒnfte ĂŒber Ihre VermögensverhĂ€ltnisse oder andere sensible Daten.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, legen sie einfach auf!
  • Öffnen Sie unbekannten Personen nicht die TĂŒr.
  • Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen, angebliche Mitarbeiter von Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Geldinstituten.
  • Wenn Sie Opfer eines solchen Anrufes geworden sind, wenden Sie sich in jedem Fall an die Polizei und erstatten Sie eine Anzeige.

Quelle: Polizeirevier Salzlandkreis am 13. Mai 2025

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