ARD radiofeature ĂŒber die Machenschaften der Holzmafia

Veröffentlicht in: Medien | 0

Wer Holz verkauft, kann damit so reich werden, dass Menschen dafĂŒr töten. Skrupellose HĂ€ndler:innen aus Myanmar exportieren edles Teakholz fĂŒr den Bau von Luxusjachten trotz Einfuhrverbots nach Europa. In rumĂ€nischen WĂ€ldern holzt die Holzmafia in einem System korrupter Forstwirtschaft riesige FlĂ€chen ab. Nach Drogen und Menschenhandel steht illegaler Handel mit Holz auf Platz drei der weltweiten organisierten KriminalitĂ€t.

Wie funktioniert der weltweite illegale Holzhandel, und wer sind die Profiteure? Im Rahmen eines internationalen Rechercheprojekts sind die NDR-Investigativ-Reporter Marcus Engert und Benedikt Strunz auf den Spuren der Holzmafia unterwegs. „Gestohlener Wald – Doku ĂŒber illegalen Holzhandel und die Folgen“ heißt das ARD radiofeature, das ab Donnerstag, 02. MĂ€rz 2023, in acht Wort- und Kulturwellen der ARD zu hören und im Internet unter www.ardaudiothek.de als Podcast verfĂŒgbar ist.

Die Reporter treffen frustrierte Forstdirektor:innen, Ex-Mitglieder der rumĂ€nischen Waldmafia und Menschen, die sich ihnen in den Weg stellen und dafĂŒr krankenhausreif geprĂŒgelt werden. Sie recherchieren zu skrupellosen HĂ€ndler:innen und folgen der Spur des Geldes, die unter anderem zum MilitĂ€rregime in Myanmar und ins Europaparlament fĂŒhrt.

Der illegalen Holzwirtschaft fallen jĂ€hrlich riesige WaldflĂ€chen zum Opfer. Politik und Strafverfolgungsbehörden fehlt jedoch der Wille, entschieden dagegen vorzugehen, ergaben die Recherchen der Autoren. Eine mögliche ErklĂ€rung: Nicht nur Superreiche, sondern letztlich wir alle profitieren von der Schattenwirtschaft – beispielsweise durch gĂŒnstige Möbel aus illegalem Holz aus RumĂ€nien.

Diese Recherche hat das Internationale Consortium investigativer Journalisten ( ICIJ) koordiniert; in Deutschland der Rechercheverbund von NDR, WDR und SĂŒddeutscher Zeitung sowie das Magazin „Der Spiegel“.

Benedikt Strunz recherchiert insbesondere zu den Themen organisierte KriminalitĂ€t und WirtschaftskriminalitĂ€t. Als Teamleiter fĂŒr Internationale Recherche-Kooperationen koordiniert er beim NDR grenzĂŒberschreitende Investigativ-Projekte. Strunz war unter anderem an den Recherchen zu den „Panama Papers“, „Pandora Papers“, zum „Cartel Project“ und an den „Suisse Secrets“ beteiligt. FĂŒr seine Arbeit erhielt er zahlreiche renommierte Preise, darunter zweimal den Deutschen Radiopreis.

Marcus Engert recherchiert zu Betrug, Korruption und MissstĂ€nden im Bereich Wirtschaft und Soziales. Er wurde beispielsweise mit dem Nannen Preis, dem Deutschen Radiopreis und dem Ernst-Schneider-Preis ausgezeichnet und 2021 zum „Journalisten des Jahres“ gewĂ€hlt. Seit 2022 arbeitet er fĂŒr das Ressort Investigation des NDR und dort auch fĂŒr den Rechercheverbund von NDR, WDR und SĂŒddeutscher Zeitung, davor bei „Ippen Investigativ“ und seit 2009 als MitgrĂŒnder und Chefredakteur eines Podcast-Labels.

Symbolfoto/pixabay

Der Tagesschau-Podcast · 02.03.2023 · 34 Min.