Am 9. September ist Welt-Erste-Hilfe-Tag: Modell „Herz-Lungen-Wiederbelebung an Schulen“ in der Stadt Magdeburg und im Jerichower Land startet

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Magdeburg. Das Ministerium fĂŒr Bildung und die Hilfsorganisationen des Landes haben eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen, um Herz-Lungen-Wiederbelebungs-Kurse an weiterfĂŒhrenden Schulen anzubieten. Mit dabei sind das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Johanniter-Unfall-Hilfe, der Malteser Hilfsdienst, der Arbeiter-Samariter-Bund und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).

Bildungsministerin Eva Feußner (Foto): „Erste Hilfe und Wiederbelebung ist nicht nur eine Fertigkeit, die im Notfall Leben retten kann, sondern sie vermittelt auch wichtige Werte wie MitgefĂŒhl, SolidaritĂ€t und soziale Verantwortung. In einer Zeit, in der die Bereitschaft, im Notfall zu helfen, in der Bevölkerung zurĂŒckgegangen ist, sind Wiederbelebungs-Kurse an Schulen von entscheidender Bedeutung. Schule ist der ideale Ort, um diese lebenswichtigen Fertigkeiten zu vermitteln. Damit stellen wir sicher, dass unsere SchĂŒlerinnen und SchĂŒler frĂŒhzeitig lernen, wie sie in Notsituationen angemessen reagieren können. Dies trĂ€gt nicht nur zur Sicherheit unserer Gemeinschaft bei, sondern schafft auch eine Kultur der Hilfe und des Zusammenhalts.“

Landesarbeitsgemeinschaft der Hilfsorganisationen: „Das Projekt ‚Wiederbelebung an Schulen‘ soll junge Menschen an das Thema Erste Hilfe heranfĂŒhren. Bislang absolvieren die meisten verpflichtend einen Erste-Hilfe-Kurs, um den FĂŒhrerschein zu machen. Was die wenigsten wissen, Erste-Hilfe-Kurse vermitteln notwendiges Grundwissen, um Menschen in Not zu helfen. Im Ernstfall zĂ€hlt jede Sekunde. Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand können bereits nach fĂŒnf Minuten HirnschĂ€den entstehen, weil die Sauerstoffversorgung lebenswichtiger Organe eingestellt wird. Wer angstfrei mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen kann, rettet Leben. Erste-Hilfe-Maßnahmen können in verschiedenen Lebenssituationen zur Anwendung kommen, deshalb ist das Projekt an Schulen von enormer Bedeutung. Nur das Erlernen sowie stetiges Üben der Wiederbelebung gibt im Ernstfall ein GefĂŒhl der Sicherheit.“

Im angelaufenen Schuljahr beginnt das Vorhaben mit einer Modellphase fĂŒr alle 7. Klassen an den weiterfĂŒhrenden Schulen in der Stadt Magdeburg und im Jerichower Land.

Die Hilfsorganisationen bieten Schulen die Möglichkeit, eine jeweils fachlich angeleitete Informations- und Übungs(doppel)stunde, also 90 Minuten, in Anspruch zu nehmen. Auf der Grundlage eines Curriculums, das von den Hilfsorganisationen erstellt und vom Ministerium fĂŒr Bildung mit den LehrplĂ€nen des Landes abgestimmt ist, werden die Veranstaltungen gestaltet. GeĂŒbt wird insbesondere das konkret praktisch Notwendige, auch und vor allem an der „Puppe“. 

Eine Gruppe kann zwischen 8 und 18 SchĂŒlerinnen und SchĂŒler umfassen. FĂŒr die Schulen ist das Angebot freiwillig, aber ausdrĂŒcklich empfohlen.

Hintergrund:

Hintergrund des Vorhabens ist die deutlich zurĂŒckgegangene Bereitschaft in der Bevölkerung, im Notfall zu helfen. Die Landesregierung nimmt mit dem Angebot von Herz-Lungen-Wiederbelebung-Kursen an Schulen ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag in Angriff.  Mit der Modellphase im Schuljahr 2023/24 wird die Möglichkeit geschaffen, Erfahrungen im stĂ€dtischen und lĂ€ndlichen Raum zu machen und im Schuljahr 2024/25 ggf. nachzusteuern. Die Kooperationsvereinbarung lĂ€uft bis 2027, die entsprechenden Haushaltsmittel fĂŒr diesen Zeitraum stehen bereit.

Quelle: Ministerium fĂŒr Bildung

Foto (c) CDU Sachsen-Anhalt