ADAC Stauprognose: Große Reisewelle zu Pfingsten

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Reisewelle ungebrochen trotz Inflation – Brenner mit Blockabfertigungen und Baustellen weiterhin einer der Stauhochpunkte

MĂŒnchen. Rund um Pfingsten ist laut ADAC SĂŒdbayern auf den bayerischen Autobahnen wieder NervenstĂ€rke gefragt. Auch wenn nicht alle BundeslĂ€nder ausgedehnte Pfingstferien haben, lockt ein verlĂ€ngertes Pfingstwochenende Reisende aus ganz Deutschland auf die Straßen. Bereits ab dem Freitagnachmittag ist mit starkem Reiseverkehr zu rechnen. Ebenso wird es am Samstag vor allem auf den Autobahnen Richtung SĂŒden voll. Ab Montag ist dann auch die Gegenrichtung betroffen: Diejenigen, die fĂŒr ein verlĂ€ngertes Pfingstwochenende aufgebrochen sind, bewegen sich dann wieder Richtung Heimat.

Bereits in den Osterferien und am vorangegangenen Christi Himmelfahrts-Wochenende hat sich gezeigt, die Reisezahlen nÀhern sich weiter dem Vor-Corona-Niveau. Dem tun auch gestiegene Preise keinen Abbruch.

Ungebremste Reiselust trotz Preiserhöhungen

Nach wie vor sind die Preise an den ZapfsĂ€ulen gemessen am Rohölpreis zu hoch. Zudem dĂŒrften sie angesichts der Reisewelle weiter ansteigen. Auch bei Hotels, Restaurants und FreizeitaktivitĂ€ten mĂŒssen Pfingstreisende weiterhin tief in die Tasche greifen. Hotels haben bereits im vergangenen Jahr ihre Preise deutlich erhöht. Gleiches gilt fĂŒr Pauschalreisen, die auch dieses Jahr noch einmalangezogen haben. FĂŒr FlĂŒge werden nach ADAC Analyse sogar bis zu 46 Prozent mehr fĂ€llig. „Angesichts der deutlich gestiegenen Flugpreise gehen wir davon aus, dass einige bei ihrer Urlaubsplanung aufs Auto umschwenken. Die gestiegenen Preise dĂŒrften also eher zu mehr, denn zu weniger Verkehr Richtung SĂŒden fĂŒhren“, prognostiziert Alexander Kreipl, Verkehrsexperte des ADAC SĂŒdbayern.

Brenner erneut Hauptnadelöhr

Besonders eng dĂŒrfte es erneut am Brenner werden, wo insbesondere vier grĂ¶ĂŸere Bauvorhaben den Verkehr deutlich ausbremsen: Diese sind zum einen die Baustelle an der LuegbrĂŒcke kurz vor der Grenze zu Italien, zudem der Neubau der AhrentalbrĂŒcke sowie die Erneuerung der BrĂŒcke Nösslach und die Sanierung der Schönbergkehre. Aber schon in Deutschland in Richtung Brenner ist an Pfingsten mit viel Stau und Stop-and-Go zu rechnen. Tirol hat bereits fĂŒr Freitag und Samstag sowie an acht weiteren Tagen wĂ€hrend der Pfingstferien Dosiertage fĂŒr Lkw angesetzt, die fĂŒr einen massiven Lkw-RĂŒckstau auf der A93 bis auf die A8 sorgen und auch den Autoverkehr behindern werden. So Ă€rgerlich dieser RĂŒckstau ist, der ADAC ruft alle Autofahrer auf, zwingend auf der Autobahn zu bleiben. „Eine Umfahrung auf den Nebenstrecken bringt selbst unter optimalen Bedingungen kaum eine Zeitersparnis mit sich. DafĂŒr sorgt sie aber fĂŒr Verkehrschaos in den betroffenen Ortschaften“, so Kreipl. Und dieses Verkehrschaos ist weit mehr als nur ein Ärgernis fĂŒr Anrainer. Wenn dadurch Rettungsdienst- oder FeuerwehreinsĂ€tzen behindert werden, ist es lebensbedrohlich.


In Tirol und Salzburg gelten an Pfingsten zudem Abfahrtssperren. Reisende auf der Durchreise dĂŒrfen die Autobahn nicht verlassen. Dadurch soll der ĂŒberregionale Reiseverkehr auch im Falle eines Staus auf den Hauptrouten gehalten werden. Der ADAC appelliert nachdrĂŒcklich an Autofahrer, diese einzuhalten. Die Sperren werden ĂŒberwacht und es drohen Bußgelder.

Weitere Baustellen und Staustellen im Überblick

Nicht nur am Brenner, auch auf bayerischen Autobahnen wird der Verkehr an Pfingsten durch Baustellen ausgebremst. Zudem ist die Staugefahr an einigen neuralgischen Stellen wieder besonders groß.

Sommerbaustellen: Hier wird es eng auf bayerischen Autobahnen

A3 NĂŒrnberg – Passau; beide Richtungen zwischen Regensburg-Ost und Kreuz Regensburg
A8 MĂŒnchen – Salzburg, beide Richtungen bei Holzkirchen
A92 Deggendorf – MĂŒnchen; zwischen Landshut-West und Moosburg-Nord
A95 MĂŒnchen – Garmisch-Partenkirchen; beide Richtungen zwischen RaststĂ€tte Höhenrain und Sindelsdorf
A95 MĂŒnchen – Garmisch-Partenkirchen; beide Richtungen zwischen Anschluss B2 und Eschenlohe
A99 MĂŒnchen-Nord – MĂŒnchen-SĂŒd; beide Richtungen zwischen Aschheim/Ismaning und Kreuz MĂŒnchen-Ost


Staustellen: Hier herrscht besonders große Staugefahr:

A3 Regensburg – Passau
A7 Ulm – FĂŒssen
A8 Ulm – MĂŒnchen – Salzburg
A9 NĂŒrnberg – MĂŒnchen
A93 Inntaldreieck – Kufstein
A95/B2 MĂŒnchen – Garmisch-Partenkirchen
A99 Umfahrung MĂŒnchen

Tipps gegen den Staufrust

Um Staufrust von vornherein in Grenzen zu halten, rĂ€t der ADAC Autofahrern, die staureichen Wochenenden zu meiden und ihre Urlaubsreise nach Möglichkeit an einem anderen Wochentag anzutreten. Wer dazu nicht die Möglichkeit hat, sollte an ausreichend Reiseproviant sowie Spielsachen fĂŒr Kinder denken und großzĂŒgig Pausen einplanen.

Außerdem rĂ€t ADAC Verkehrsexperte Kreipl dazu, sich vor der Abfahrt mit der Fahrtroute und eventuellen Alternativen vertraut zu machen. Rein auf das NavigationsgerĂ€t zu vertrauen, ohne die Strecke zu kennen, davon hĂ€lt der Experte nichts. „Im Vorfeld mehr Zeit in die Reisevorbereitung zu stecken, kann wĂ€hrend der Reise eine deutliche Zeit-ersparnis bedeuten“, so Kreipl. Ebenso sollte das Auto entsprechend vorbereitet werden: Reifen auf SchĂ€den und Luftdruck ĂŒberprĂŒfen (an höheres Gewicht anpassen) und FlĂŒssigkeiten wie KĂŒhlwasser, Öl und Scheibenwasser checken. Besonders wichtig ist eine gute Reiseplanung fĂŒr Autofahrer, die mit dem E-Auto in den Urlaub fahren. Neben der Streckenplanung mĂŒssen sie sich unter anderem ĂŒber die Lademöglichkeiten auf der Strecke informieren, um entspannt ans Ziel zu kommen.

Symbolfoto/pixabay