Komödie: Willkommen bei den Sch’tis (RBB 20:15 – 21:55 Uhr)

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Schlimmer hĂ€tte es fĂŒr den armen Philippe nicht kommen können: Der Postmeister will seine Versetzung ans Mittelmeer erschwindeln, wird jedoch entlarvt und muss zur Strafe zwei Jahre lang im hohen Norden Frankreichs Dienst schieben. Dort, so erzĂ€hlt man sich mit Grausen, erwarten ihn Dauerregen, frostige Temperaturen und rĂŒckstĂ€ndige Barbaren. Bei seiner Ankunft macht der verdutzte Beamte jedoch ĂŒberraschend positive Erfahrungen. Dadurch bekommt Philippe aber ein noch grĂ¶ĂŸeres Problem. Die hinreißende Kulturschock-Komödie ĂŒber einen Postmann, der zweimal schwindelt, zĂ€hlt zu Frankreichs erfolgreichsten Kinofilmen.

Mit einem unglaublich dreisten Trick versucht der provenzalische Postler Philippe (Kad Merad) sich auf Wunsch seiner leicht depressiven Frau (ZoĂ© FĂ©lix) an die noch sonnigere CĂŽte d’Azur versetzen zu lassen. Doch sein Schwindel wird entdeckt und er postwendend strafversetzt: Er muss in die nördlichste Ecke Frankreichs, wo, so geht die Fama, SchneestĂŒrme wehen und raue Gesellen hausen, die ihre AbfĂ€lle auf den BĂŒrgersteig kippen.

Als Philippe bei strömendem Regen in der nordfranzösischen Region Nord-Pas-de-Calais ankommt und ihn der tapsige HinterwĂ€ldler Antoine (Dany Boon) mit unverstĂ€ndlichem Kauderwelsch begrĂŒĂŸt, scheinen sich seine schlimmsten BefĂŒrchtungen zu bestĂ€tigen.

Doch schneller als er eine TĂŒte Fritten, das Nationalgericht der Gegend, essen kann, werden seine Vorurteile widerlegt. Seine im Sch’ti-Dialekt nuschelnden Kollegen versteht er zwar nicht immer, doch deren herzliches GemĂŒt, das unerwartet leckere Essen und die obligatorischen SchnĂ€pschen sowie das mittelalterliche StĂ€dtchen und die herbschöne Nordsee lassen ihn die Heimat beinahe vergessen.

Unheil droht, als seine Ehefrau, von der er sich bei Heimatbesuchen am Wochenende fĂŒr sein vermeintliches Martyrium bedauern lĂ€sst, ihre Anreise ankĂŒndigt. Damit Philippes Schwindel nicht auffliegt, mĂŒssen die liebenswĂŒrdigen Sch’tis sich ihr gegenĂŒber genau so verhalten, wie alle Welt es von ihnen erwartet.

Die hinreißende Kulturschock-Komödie ĂŒber einen Postmann, der zweimal schwindelt, zĂ€hlt zu Frankreichs ĂŒberragenden Kinoerfolgen. Mit unnachahmlichem Witz widerlegen Megastar Dany Boon als Darsteller/Regisseur und der bestens aufgelegte Kad Merad ein verbreitetes Vorurteil.

Das französische Kino stellt in ganz Europa eine Ausnahmeerscheinung dar, denn nirgends haben heimische Filme einen so hohen Publikumsanteil wie bei der Grande Nation. Den Rekord hĂ€lt – neben dem Hit „Ziemlich beste Freunde“ – seit einigen Jahren die leichtfĂŒĂŸige Kulturschock-Komödie „Willkommen bei den Sch’tis“, die von ĂŒber 20 Millionen Franzosen, einem Drittel der Bevölkerung, gesehen wurde und auch international ihren Siegeszug fortsetzte. Frankreichs Schauspielstar Dany Boon, selbst im Nord-Pas-de-Calais geboren, gelingt als Regisseur und Darsteller ein Geniestreich.

Mit Slapstick, Wortwitz und viel Herz zeigt er die Schön- und Eigenheiten der rĂŒckstĂ€ndigen Gegend, die vor der „Sch’timanie“ einen schlechten Ruf genoss. Boon gibt dabei das schĂŒchterne Muttersöhnchen Antoine, das einer Post-Kollegin mit traditionellem Glockenspiel-LĂ€uten seine Liebe beweisen will. Sein komödiantischer Gegenpart Kad Merad glĂ€nzt als argwöhnischer SĂŒdfranzose, der sich bei den Nordlichtern wider Erwarten pudelwohl fĂŒhlt. Deren Mundart wird in der deutschen Synchronisation kongenial von Christoph Maria Herbst nachempfunden, der, statt einen hiesigen Dialekt zu wĂ€hlen, eine Kunstsprache mit Zischlauten entwirft. So können auch Zuschauer ohne ausgeprĂ€gte Frankreich-Kenntnisse ausgelassen ĂŒber diesen etwas anderen Heimatfilm lachen.

Original-Titel: Bienvenue chez les Ch’tis
Laufzeit: 100 Minuten
Genre: Komödie, F 2008
Regie: Dany Boon

Darsteller:

Philippe Abrams: Kad Merad
Antoine: Dany Boon
Annabelle Deconninck: Anne Marivin
Fabrice Canoli: Philippe Duquesne
Yann Vandernoout: Guy Lecluyse
Polizist: Patrick Bosso
Momo: Zinedine Soualem
Inspektor Lebic: Jerome Commandeur

Trailer: