Strukturwandel: Sachsen-Anhalt bei Bewilligung und Qualifizierung von Projekten vorne

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Magdeburg. Sachsen-Anhalt ist bei der Gestaltung des Strukturwandels auf einem guten Weg. Das zeigt das jetzt vorgestellte erste Evaluierungsgutachten, das im Auftrag des Bundesministeriums fĂŒr Wirtschaft und Klimaschutz erstellt wurde. Das Institut fĂŒr Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und das Institut fĂŒr Wirtschaft und Innovation (RWI) aus Essen prĂŒfen in dem Bericht, ob die Finanzhilfen zielgenau ausgegeben werden und wie die Maßnahmen wirken. Der Großteil der Betrachtungen bezieht sich auf die erste Förderperiode bis 2026, in der fĂŒr Sachsen-Anhalt 660 Millionen an Finanzhilfen im sogenannten Landesarm zur VerfĂŒgung stehen. Insgesamt stellt der Bund Sachsen-Anhalt bis zum Jahr 2038 4,8 Milliarden Euro zur VerfĂŒgung. 

Staatsminister und Minister fĂŒr Kultur Rainer Robra (Foto) berichtete zu den Ergebnissen im Kabinett: „Die Revierregion steht vor der immensen Herausforderung, Strukturwandel zu gestalten. Die Kohlegelder versetzen uns in die Lage, die entscheidenden Impulse zu geben. Das bietet die einmalige Chance, die Wirtschaftskraft der Region zu erhalten und zu stĂ€rken, hochwertige ArbeitsplĂ€tze zu schaffen und die LebensqualitĂ€t im Revier voranzubringen. In Sachsen-Anhalt haben Land und Revierkommunen diese Herausforderung engagiert angenommen.“ So sei das Land relativ zum verfĂŒgbaren Budget in der 1. Förderperiode Spitzenreiter bei den Bewilligungen.

238,7 Millionen Euro und damit nahezu die HĂ€lfte (43 Prozent) des verfĂŒgbaren Budgets in der ersten Förderperiode bis 2026 sind durch bewilligte Projekte gebunden. Zudem wurden in Sachsen-Anhalt vergleichsweise viele Projekte im Rahmen der FörderwĂŒrdigkeitsprĂŒfung qualifiziert. „Damit können wir aus einem großen Pool an Projekten fĂŒr weitere Bewilligungen schöpfen.“ PrioritĂ€t in Sachsen-Anhalt haben Projekte im Bereich wirtschaftsnaher Infrastruktur: 82,3 Prozent der bewilligten bzw. 65,4 Prozent der als förderwĂŒrdig eingestuften Projekte befinden sich in diesem Bereich. Dazu zĂ€hlen die Erweiterung des Chemieparks Leuna, wo ca. 180 Millionen Euro bewilligt wurden, und die Revitalisierung des RAW-GelĂ€ndes in Halle, wo ungefĂ€hr 200 Millionen Euro beantragt sind.

Die vom Kohleausstieg betroffenen Regionen einen, dass sie auch ohne einen Stopp der thermischen Verwertung der Kohle vor enormen wirtschaftsstrukturellen Herausforderungen stehen, heißt es im Bericht. Hier sei es vor allem eine Verknappung des ArbeitskrĂ€fteangebots, die sich als Wachstumsbremse herausstelle. Darum setze man auf Forschung und Entwicklung sowie den Bereich Bildung und FachkrĂ€ftesicherung und darauf, gemeinsam mit der Bevölkerung die AttraktivitĂ€t der Region insgesamt zu entwickeln, sagte Robra: „2038 soll das Revier ein attraktiver Wirtschafts- und Arbeitsstandort sein, der international Vorbild fĂŒr eine nachhaltige Industrietransformation ist.“

Vergangene Woche waren in Sangerhausen rund 22,55 Millionen fĂŒr regionale Gesundheits- und Notfallzentren in Sangerhausen und Hettstedt sowie in Raguhn-Jeßnitz 1,9 Millionen fĂŒr die Stadtentwicklung ĂŒberreicht worden. Am Donnerstag, 24. August, können MinisterprĂ€sident Dr. Reiner Haseloff und Torsten Safarik, PrĂ€sident des Bundesamtes fĂŒr Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), einen Bescheid ĂŒber rund 1,5 Millionen Euro fĂŒr den wissenschaftlich-technologischen Transfer im Transformationsprozess des Strukturwandels ĂŒberreichen.

Text/Foto: Staatskanzlei und Ministerium fĂŒr Kultur