Warum so viele unzufrieden mit Merz sind – Kritik richtet sich vor allem gegen Führungsstil und Auftreten

Veröffentlicht in: NACHRICHTEN | 0

Die hohe Unzufriedenheit mit Bundeskanzler Friedrich Merz – inzwischen über 75 Prozent – speist sich vor allem aus Kritik an seiner Amtsführung und seinem persönlichen Auftreten. Das zeigt eine aktuelle forsa-Erhebung im Auftrag von RTL Deutschland (26. bis 28. November 2025), in der unzufriedene Bürger erstmals offen und ohne Vorgaben nach ihren konkreten Kritikpunkten gefragt wurden.

Gründe für die Unzufriedenheit mit Merz

Am häufigsten wird Merz vorgeworfen, er mache vollmundige Ankündigungen ohne sichtbare Folgen (24 %) und habe Wahlversprechen gebrochen (21 %). Jeweils rund 15 Prozent kritisieren, er bedenke zu wenig, was er sagt, oder habe keine klare Linie und äußere sich widersprüchlich. Weitere 10 Prozent bemängeln mangelnde Führungsstärke.

Unter den weiteren Kritikpunkten heben viele Befragte hervor, Merz kenne die Probleme der meisten Menschen nicht (9 %). Zudem wird ihm Arroganz bzw. ein zu großspuriges Auftreten vorgeworfen (7 %) sowie eine mangelnde Eignung für das Kanzleramt (6 %). Ebenfalls 6 Prozent bezeichnen ihn als „Lügner“ – eine Formulierung, die vor allem unter AfD-Anhängern verbreitet ist, aber auch von Wählern anderer Parteien geäußert wird. Weitere 6 Prozent kritisieren, Merz reise zu viel und kümmere sich zu wenig um die Probleme im Land. Darüber hinaus nennen Bürger auch seine Wirtschaftspolitik, die Rentenpläne, einen zu konservativen Kurs oder mangelnden Klimaschutz – je nach Thema mit Anteilen zwischen 3 und 7 Prozent. Besonders bemerkenswert: Auch unter den CDU/CSU-Anhängern, die mit Merz unzufrieden sind, dominieren dieselben Kritikmuster.

Damit zeigt die Analyse: Die Unzufriedenheit gründet weniger auf inhaltliche Politikfelder, sondern vor allem auf den Eindruck, der Kanzler agiere unklar, unverbindlich und ohne ausreichend Führungsstärke.

Text/Foto (c) RTL/ntv am 02. Dezember 2025