Überlegener Titelgewinn: Slowene Kevin Siggy DTM Esports Champion 2022

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  • Nach zwei Siegen beim Finale: 100 Punkte Vorsprung auf Titelverteidiger Moritz Löhner
  • Shoot-out um das Cockpit in der DTM Trophy 2023: Die vorlĂ€ufigen fĂŒnf Teilnehmer
  • DTM-Esports-Finale liefert spektakulĂ€ren Vorgeschmack auf den DTM-Saisonauftakt

MĂŒnchen (29.04.2022). Kevin Siggy hat den Titel in der DTM Esports Championship powered by MediaMarkt im Sturm erobert. Mit zwei Siegen im Ferrari 488 von Team Redline beim Finale auf der virtuellen Rennstrecke von PortimĂŁo untermauerte der Slowene seine Dominanz. Die winzige Chance von BMW-Pilot Moritz Löhner (GER, Dörr Esports) auf eine erfolgreiche Titelverteidigung war bereits im Sprintrennen wie eine Seifenblase geplatzt. Am Ende hatte Siggy unglaubliche 100 Punkte Vorsprung auf Löhner. Die Sim-Racer lieferten zwei spektakulĂ€re Rennen. Vor allem der Kampf um die PunkterĂ€nge drei, vier und fĂŒnf war extrem hart, schließlich qualifizieren sich die fĂŒnf bestplatzierten Fahrer fĂŒr das Shoot-out um das reale Cockpit fĂŒr die DTM Trophy 2023.

Neben Meister Siggy und Vize-Meister Löhner komplettierten die beiden italienischen Ferrari-Piloten Gianmarco Fiduci (Team Fordzilla) und Alessandro Ottaviani (R8G Esports) sowie Florian Hasse (GER, Dörr Esports) die Top FĂŒnf, doch die Reihenfolge gilt aufgrund ausstehender Strafen unter Vorbehalt. Auf jeden Fall lieferte die DTM Esports einen spektakulĂ€ren Vorgeschmack auf den Saisonauftakt der DTM auf dem realen Formel-1-Kurs von PortimĂŁo in Portugal an diesem Wochenende. Das Rekord-Starterfeld mit 29 Fahrern aus 15 Nationen trĂ€gt am Samstag und Sonntag jeweils um 13:30 Uhr MESZ – live auf ProSieben ab 12:30 bzw. 13:00 Uhr und im Stream von ServusTV – die ersten beiden von insgesamt 16 Saisonrennen aus.

„Ich habe viel Zeit in die Vorbereitung und Abstimmungsarbeit investiert. Jetzt bin ich um so glĂŒcklicher, den Titel in der DTM Esports gewonnen zu haben – mein erster Titel seit einiger Zeit“, so der 23-jĂ€hrige Kevin Siggy, der fĂŒr ihn ungewöhnliche Emotionen beim Sieg im Sprintrennen zeigte, als der Titelgewinn vorzeitig feststand. „Auf Ferrari zu setzen, war eine gute Entscheidung, und die Setup-Arbeit der SchlĂŒssel zum Erfolg.“ Jetzt freut er sich auf die Teilnahme am Shoot-out. „2023 an der realen DTM Trophy teilnehmen zu können, ist mein Ziel, und ich werde alles versuchen, um das zu erreichen.“

Die Action auf dem 4,653 Kilometer langen Kurs von PortimĂŁo war aufregend. Wie so oft bei einem Finale, wurde teils mit Haken und Ösen gekĂ€mpft, was der Rennleitung Einiges an Arbeit bescherte. Vor allem die PlĂ€tze ab Rang vier waren absolut im Brennpunkt. Als Ersten erwischte es Löhner-Teamkollege Leonard Krippner (GER, BMW), der im 15-Minuten-Sprintrennen schon in der Startrunde umgedreht wurde, und das ausgerechnet von Ottaviani. Als Tabellensechster hatte Krippner vor dem Finale noch gute Chancen auf eine Top-5-Platzierung. Krippner, von Platz zwei gestartet, zeigte jedoch eine starke Aufholjagd und schaffte letztlich noch Rang sechs. Auch Teamkollege Hasse drehte sich raus und belegte am Ende nur den 21. Rang. Ferrari feierte einen Doppelsieg mit Siggy und Fiduci auf eins und zwei, Rang drei von Löhner war jedoch zu wenig, um die minimale Titelchance zu wahren. Max Pfeiffer (GER, TailoredRig Esports) war als Vierter der bestplatzierte Mercedes-AMG-Pilot vor dem Briten Isaac Price (BMW, BMW G2 Esports), Krippner und Ottaviani.

Vor dem 60-minĂŒtigen Langstreckenrennen eroberte Siggy die zweite Pole-Position des Tages. Der Slowene fuhr dem Feld auf und davon und gewann einmal mehr souverĂ€n. Fiduci setzte sich als Zweiter der Startaufstellung ebenfalls von Feld ab und sicherte sich so den dritten Meisterschaftsrang. „Ich bin total happy. Diese Platzierung habe ich nie erwartet. Im Finale habe ich nur 95 Prozent gegeben und diesen zweiten Platz sicher verwaltet“, so der 25-JĂ€hrige. Seine aufstrebende Form unterstrich auch Max Pfeifer (GER), der im letzten Saisonrennen seine erste Podiumsplatzierung eroberte. Dahinter allerdings ging es heiß her:

Krippner und Hasse wurden erneut Opfer der rauen Gangart und fielen weit zurĂŒck. Löhner, nun ohne Titeldruck fahrend, stellte sich fortan in den Dienst des Dörr-Teams, lieferte sich mit Ottaviani ein beinhartes und teils zauberhaftes Duell, wĂ€hrend Krippner in einer Gala-Vortellung immer weiter Boden gutmachte und sich an Löhner heranpirschte, der ihn letztlich passieren ließ. Ottaviani wehrte sich mit HĂ€nden und FĂŒssen, teils auch ĂŒberhart, weshalb der Ferrari-Pilot noch eine nachtrĂ€gliche Bestrafung durch die Rennleitung fĂŒrchten muss, die ihm die Teilnahme am Shoot-out kosten könnte. Ottaviani verteidigte Rang vier knapp vor dem starken, aber glĂŒcklosen Krippner, Hasse rettete mit Rang zehn den fĂŒnften Meisterschaftsplatz, wĂ€hrend Löhner nach einem Dreher in der letzten Runde nur Zwölfter wurde. „Dieser Tag ist nicht so glĂŒcklich fĂŒr mich verlaufen“, resĂŒmierte Löhner enttĂ€uscht. „Zum Schluss habe ich fĂŒr meine Teamkollegen gekĂ€mpft.“

Kevin Siggy als neuer DTM-Esports-Champion verbuchte souverĂ€ne 466 Punkte fĂŒr sich, Moritz Löhner wurde mit 366 Punkten Vizemeister vor Gianmarco Fiduci (293). Alessandro Ottaviani ist mit 251 Punkten vorerst Vierter, nur einen Punkt vor Florian Hasse (250). Aufgrund ausstehender Entscheidungen der Rennleitung kann sich aber auch Leonard Krippner (245) als Sechster noch Hoffnungen auf eine Teilnahme am Shoot-out um das DTM-Trophy-Cockpit machen.

Bester der drei Qualifikanten aus dem DTM-Esports-Cup powered by MediaMarkt war Julien Fox (GER) im BMW vom Team TR powered by Greekz Energy als 15. des Langstreckenrennens.

Foto: Neuer Champion der DTM Esports Championship powered by MediaMarkt: Kevin Siggy (SLO), Ferrari, Team Redline © DTM