Stark-Watzinger: Der IQB-Bildungstrend 2021 liefert alarmierende Ergebnisse

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Aufstiegsversprechen der Sozialen Marktwirtschaft durch Startchancen-Programm mit neuem Leben füllen

Die heute veröffentlichten Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 zeigen für ganz Deutschland einen deutlichen Kompetenzverlust bei Schülerinnen und Schülern der 4. Klasse in Deutsch und Mathematik im Jahr 2021. Ebenso zeigt die Studie teils deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern.

Dazu erklärt Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (Foto):

„Der IQB-Bildungstrend 2021 liefert alarmierende Ergebnisse, die uns aufrütteln müssen. Der Anteil der Viertklässlerinnen und Viertklässler, die die Mindeststandards nicht erreicht, ist viel zu hoch. Die pandemiebedingten Schulschließungen haben deutliche Spuren hinterlassen. Flächendeckende Schulschließungen darf es deshalb nicht mehr geben. Gleichzeitig ist festzustellen: Die Kompetenzen sinken nicht erst seit der Pandemie, sondern in Deutsch und Mathematik bereits seit 2011. Der IQB-Bildungstrend 2021 kommt zu dem Schluss, dass kurzfristige Maßnahmen nicht ausreichen werden. Vielmehr seien abgestimmte Maßnahmen erforderlich, die langfristig angelegt sind und durch Monitoring und Evaluation begleitet werden.

Mit dem Startchancen-Programm wollen wir diesen großen Hebel ansetzen. Ziel sind bis zu 4000 Schulen mit Modellcharakter, die dort unterstützen, wo die Herausforderungen am größten sind. Damit wollen wir nicht weniger als eine systemische Veränderung im Bildungswesen erreichen. Denn die Kompetenzverluste zeigen sich zwar im Schnitt bei allen Kindern. Allerdings sind Kinder mit Zuwanderungshintergrund und in sozial herausfordernder Lage besonders stark betroffen. Deshalb müssen wir das Aufstiegsversprechen der Sozialen Marktwirtschaft durch das Startchancen-Programm mit neuem Leben füllen.“

Hintergrund

Der IQB-Bildungstrend 2021 im Primarbereich untersucht, inwieweit Schülerinnen und Schüler in der 4. Jahrgangsstufe die von der Kultusministerkonferenz festgelegten Bildungsstandards in den Fächern Deutsch und Mathematik erreichen.

Er wird zum dritten Mal seit 2011 durchgeführt und ist die einzige Bildungsvergleichsstudie, die einen Vergleich zwischen den einzelnen Bundesländern ermöglicht.

Deutschlandweit wurden rund 27.000 Schülerinnen und Schüler der 4. Jahrgangsstufe getestet. Der Test wird vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) entwickelt.

Auftraggeber der Studie sind die Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder.

Foto: Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung © Bundesregierung/Guido Bergmann