Sachsen-Anhalts Landespolizei beteiligt sich an internationalen Missionen

Veröffentlicht in: Polizei | 0

AusgewĂ€hlte Vollzugsbeamtinnen und Vollzugsbeamte der Landespolizei Sachsen-Anhalt beteiligen sich gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen anderer BundeslĂ€nder und des Bundes an internationalen Polizeimissionen. Seit 1996 – also in den vergangenen 26 Jahren – haben 66 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte aus Sachsen-Anhalt an mehr als 180 AuslandeinsĂ€tzen teilgenommen und dabei auch wertvolle Erfahrungen fĂŒr ihre Arbeit bei der Landespolizei gesammelt.

Vier von ihnen wurden am Donnerstag, den 12. Mai 2022, von Innenministerin Dr. Tamara Zieschang empfangen und fĂŒr ihre Leistungen gewĂŒrdigt. Sie konnten dabei von ihren persönlichen EindrĂŒcken und Erlebnissen bei ihren internationalen Polizeimissionen berichten. Diesen Austausch zwischen RĂŒckkehrerinnen und RĂŒckkehrern mit der Ministeriumsleitung gibt es seit dem Jahr 2006 regelmĂ€ĂŸig.

„Der persönliche Einsatz der Polizistinnen und Polizisten, die bei internationalen Polizeimissionen Behörden vor Ort beraten und sich in Projekte einbringen, ist immens“, sagt Innenministerin Dr. Tamara Zieschang. Die bis zu zwölf Monate langen EinsĂ€tze seien dabei nicht nur eine wertvolle Hilfestellung fĂŒr die Akteurinnen und Akteure der unterstĂŒtzten LĂ€nder, sondern erweiterten umgekehrt auch das Wissen und die interkulturelle Kompetenz der beteiligten Polizeibeamtinnen und -beamten.

Hintergrund:

AuslandseinsĂ€tze deutscher Polizeibeamtinnen und -beamten werden in der Bundesrepublik Deutschland seit 1989 organisiert. ZunĂ€chst war die Teilnahme an friedenssichernden und friedenserhaltenden EinsĂ€tzen in Krisengebieten der Welt den Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten des Bundes vorbehalten. Die Innenminister und -senatoren des Bundes und der LĂ€nder verabredeten auf einer Innenministerkonferenz im Herbst 1994 in Magdeburg, dass diese AuslandseinsĂ€tze durch Personal der LĂ€nderpolizeien verstĂ€rkt werden. Zwei Jahre spĂ€ter war der erste Bedienstete der Landespolizei Sachsen-Anhalt beteiligt. Konkret war er im Rahmen der EU-Mission in Bosnien und Herzegowina im Einsatz. Das bisher lĂ€ngste Engagement war das bilaterale deutsch-afghanische Polizeiprojekt. Seit dem Jahr 2004 waren dafĂŒr insgesamt 25 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte aus Sachsen-Anhalt im Einsatz, einige von ihnen mehrfach.

Alle internationalen PolizeieinsĂ€tze fußen auf einem Mandat einer zwischen- oder ĂŒberstaatlichen Institution, beispielsweise der Vereinten Nationen (UN), der EuropĂ€ischen Union (EU) oder der Organisation fĂŒr Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Mit diesen Mandaten wird auch das jeweilige Ziel der EinsĂ€tze vor Ort festgelegt. Zudem wird die konkrete Umsetzung mit dem jeweiligen Gastland abgestimmt. HĂ€ufig geht es darum, in international besetzten Projektgruppen mitzuarbeiten, die eigene Fachexpertise einzubringen und Vertreterinnen und Vertreter verschiedener ziviler Behörden vor Ort zu beraten.

Die EinsĂ€tze fĂŒhren in unterschiedliche Regionen und Nationen, so gab es unter anderem bereits internationale Polizeimissionen im Kosovo, aber auch in Georgien, Mali, Afghanistan oder der Ukraine. Die Beteiligung an einer internationalen Polizeimission ist fĂŒr die Beamtinnen und Beamten der Landespolizei freiwillig. Interessentinnen und Interessenten aus der Landespolizei mĂŒssen zunĂ€chst erfolgreich ein Auswahlverfahren durchlaufen und dabei unter anderem auch umfangreiche medizinische Checks bestehen. In Vorbereitung einer Mission erhalten sie dann in SpeziallehrgĂ€ngen eine weitere spezifische theoretische und praktische Vorbereitung und werden, je nach Einsatzgebiet, auch mit der erforderlichen Schutz-, Hygiene- und Einsatzausstattung zusĂ€tzlich ausgerĂŒstet.

Ministerium fĂŒr Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt am 12. Mai 2022