Prof. Seeberger informiert Kabinett über Großforschungszentrum CTC im Mitteldeutschen Revier

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Magdeburg/ST. Prof. Dr. Dr. h. c. Peter H. Seeberger (Foto), Direktor des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung Potsdam und Professor für Chemie an der Freien Universität Berlin, informierte heute die Mitglieder der Landesregierung über das Großforschungszentrum CTC – Center for the Transformation of Chemistry im Mitteldeutschen Revier.

Das aus einem Ideenwettbewerb des Bundes zur Gestaltung des Strukturwandels in den Kohleregionen hervorgegangene Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft die chemische Industrie zu einer Kreislaufwirtschaft zu transformieren und so ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern. Neben dem Sitz des CTC in Delitzsch in Sachsen wird ein weiterer Standort in Sachsen-Anhalt errichtet.

„Die chemische Industrie ist für Sachsen-Anhalt strukturbestimmend. Sie hat in der Vergangenheit für Beschäftigung und Wohlstand in Mitteldeutschland gesorgt und sie wird dies auch künftig tun. Dazu muss es uns aber gelingen, die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu verringern und stattdessen auf Kreislaufwirtschaft und die Nutzung nachwachsender Rohstoffe zu setzen. Das CTC wird dazu einen entscheidenden Beitrag leisten“, so Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff.

Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann betonte: „Der Klimawandel und die Energiekrise stellen unsere Chemieindustrie vor große Herausforderungen. Die Branche muss auf nachwachsende Rohstoffe, klimaneutrale Produktion und nachhaltige Kreislaufwirtschaft umsteuern. Das CTC kann dazu beitragen, diese Herausforderungen zu bewältigen. Es verleiht zugleich dem Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt im Hinblick auf Hochschulkooperationen zusätzlichen Schub.“

„Das CTC wird durch eine Mischung aus Grundlagen- und anwendungsnaher Forschung hin zu einer chemischen Kreislaufwirtschaft das geistige Eigentum schaffen das für Ausgründungen, Neuansiedlungen und die Erweiterung bestehender Betriebe wichtig ist. Es ist unser Ziel die regionalen Chemiebetriebe von hauptsächlich Produktionsstandorten stärker in Richtung Forschung und Entwicklung zu transformieren um sie so nachhaltig attraktiv und global konkurrenzfähig zu machen“, so Prof. Seeberger.

Hintergrund:

Im Rahmen der Initiative „Wissen schafft Perspektiven für die Region“ hatte die Bundesregierung einen Ideenwettbewerb zur Gestaltung des Strukturwandels in den Kohleregionen ausgeschrieben. Aus knapp 100 eingereichten Ideen hat sich das Großforschungszentrum CTC im September 2022 durchgesetzt. Der Hauptsitz des CTC entsteht auf dem Gelände einer ehemaligen Zuckerfabrik in Delitzsch. Eine Außenstelle wird in Sachsen-Anhalt errichtet. Insgesamt werden in das CTC 1,2 Mrd. € investiert, davon bis zu 380 Mio. € in Sachsen-Anhalt.

Foto (c) Prof. Dr. Dr. h. c. Peter H. Seeberger