Parodontitis-Symptome: Fast jeder zweite Deutsche unterschÀtzt Mundgeruch

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Jeder fĂŒnfte Erwachsene weiß nicht, was eine Parodontitis ist BundeszahnĂ€rztekammer startet AufklĂ€rungskampagne

Parodontitis ist eine Volkskrankheit in Deutschland. Dennoch gibt es erstaunliche WissenslĂŒcken ĂŒber diese Krankheit und ihre Symptome. So bringen nur 56 Prozent der Befragten richtigerweise Mundgeruch mit Parodontitis in Verbindung, gleichzeitig glauben 53 Prozent, Zahnschmerzen seien ein Symptom – was so nicht korrekt ist. Fast jeder FĂŒnfte (18 Prozent) kennt weder den Begriff Parodontitis noch Parodontose. Bei den JĂŒngeren zwischen 18 und 29 Jahren sind es sogar 59 Prozent der Befragten, die diese Volkskrankheit nicht kennen. Das ergab eine reprĂ€sentative forsa-Umfrage* im Auftrag der BundeszahnĂ€rztekammer (BZÄK).

FĂŒr den PrĂ€sidenten der BundeszahnĂ€rztekammer, Prof. Dr. Christoph Benz, sind die Befragungsergebnisse ein Ansporn, die AufklĂ€rungsarbeit ĂŒber Parodontitis zu verstĂ€rken: „Wenn wir die Parodontitis wirksam bekĂ€mpfen wollen, mĂŒssen wir weiter aktiv aufklĂ€ren. Eine Parodontitis ist nicht harmlos – das wissen die meisten Menschen. Und trotzdem bleibt Parodontitis oft unerkannt. Denn die Symptome werden zum Teil Jahre lang verkannt, zum Teil auch verwechselt. Dabei ist das der erste Schritt hin zur Therapie – je frĂŒher, desto besser.“

Deshalb startet die BundeszahnĂ€rztekammer eine digitale AufklĂ€rungskampagne, die die Symptome in den Mittelpunkt stellen, zum Beispiel Mundgeruch („Liegt es am Essen oder an Parodontitis?“), um gerade die mittleren Altersgruppen fĂŒr die Risiken und Symptome einer Parodontitis zu sensibilisieren. Kern der Kampagne ist der sogenannte Paro-Check (www.paro-check.de), mit dem man schnell online testen kann, ob ein Verdacht auf Parodontitis besteht. Die Seite informiert außerdem ĂŒber die Symptome und die konkreten Behandlungsschritte bei einer Parodontitis.

Weitere Zahlen der forsa-Umfrage:

Symptome wie Zahnfleischbluten und freiliegende ZahnhĂ€lse werden von 88 bzw. 78 Prozent der Befragten als Parodontitis-Symptome genannt.

Jeder achte (12 Prozent) hĂ€lt eine Parodontitis fĂŒr harmlos, aber vier von fĂŒnf Deutschen (82 Prozent) wissen, dass eine Parodontitis Auswirkungen auf die gesamte körperliche Gesundheit haben kann.

Immerhin etwa zwei Drittel der Befragten wĂŒrden bei Symptomen wie Mundgeruch (63 Prozent) und Zahnfleischbluten (69 Prozent) den Zahnarzt oder die ZahnĂ€rztin aufsuchen40 Prozent allerdings wĂŒrden lediglich eine weichere ZahnbĂŒrste benutzen, 36 Prozent eine spezielle Zahnpasta.

Die 18- bis 29-JĂ€hrigen – die ohnehin weniger ĂŒber Parodontitis wissen – wĂŒrden bei Zahnfleischbluten in selteneren FĂ€llen zahnĂ€rztlichen Rat suchen.

Parodontitis ist eine EntzĂŒndung des Zahnhalteapparates, dem Gewebe, das die ZĂ€hne umgibt und hĂ€lt. Betroffen sind laut Mundgesundheitsstudie DMS V mehr als die HĂ€lfte der Menschen ab 35 Jahren, ab 65 Jahren fast zwei Drittel (65 Prozent), sogar 90 Prozent bei den Hochbetagten. Es ist eine „stille Krankheit„, die oft erst spĂ€t entdeckt wird. Zu den hĂ€ufigen Symptomen gehören Mundgeruch, Zahnfleischbluten, freiliegende ZahnhĂ€lse und gelockerte ZĂ€hne bis zum Endstadium Zahnverlust.

Eine Parodontitis kann gesundheitliche Auswirkungen auf den ganzen Körper haben und hat Wechselwirkungen mit Krankheiten wie Diabetes mellitus sowie Herz- und Kreislauferkrankungen. Aber es gibt auch eine positive Nachricht, so Benz: „Eine Parodontitis kann behandelt werden. ZĂ€hne können durch eine gezielte Vorsorge und Therapie bis ins hohe Alter erhalten bleiben – ein zahnloser Lebensabend ist also kein unvermeidbares Schicksal.“

Foto/Text BZÄK