Netzwerke des Sozialdezernats vereinbaren Ausbau der Zusammenarbeit

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Magdeburg. Die im stĂ€dtischen Sozialdezernat angesiedelten Netzwerke wollen ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen, Synergien nutzen und PrĂ€ventionsketten schaffen. Das sind die Ergebnisse der 1. Netzwerkkonferenz der Landeshauptstadt Magdeburg mit mehr als 150 Teilnehmer*innen aus insgesamt drei Netzwerken. Die Eröffnung der Konferenz am vergangenen Mittwoch hatte OberbĂŒrgermeisterin Simone Borris vorgenommen.

Sie unterstrich das Ziel einer ergebnisorientierten Vernetzung, um die sozialen Angebote in Magdeburg zu stĂ€rken und zu erweitern. Gleichzeitig dankte sie allen Akteur*innen fĂŒr die bisherige Arbeit der drei Netzwerke. Dazu gehören das Gesundheitsnetzwerk, das Netzwerk „Gute Pflege Magdeburg“ und das Netzwerk fĂŒr Integrations- und AuslĂ€nderarbeit mit Akteuren aus den Bereichen Soziales, Gesundheit, Integration und Pflege.

WĂ€hrend der Netzwerkkonferenz sprachen geladene Referent*innen ĂŒber aktuell relevante Themen aus ihren TĂ€tigkeitsbereichen. Marius Sowislo, ehemaliger KapitĂ€n und aktuell Mitglied des PrĂ€sidiums des 1. FC Magdeburg, referierte ĂŒber die Rolle des Vereinssports als wichtiges Mittel der Gesundheitsförderung und Integration. Er beleuchtete unter anderem die Relevanz von Mental Coachings im Leistungssport, da dieser mit enormem Druck verbunden sein kann und die psychische Gesundheit beeinflusst. Sowislo betonte die Wichtigkeit der Integration auslĂ€ndischer Spieler, da sich gut integrierte Sportler positiv auf den Vereinserfolg auswirken und davon auch die Region Magdeburg profitieren kann. DarĂŒber hinaus sieht er bei Profisportlern nicht nur eine sportliche, sondern auch eine soziale Verpflichtung und macht sich fĂŒr den Breitensport stark.

Ein Teil der Veranstaltung widmete sich dem Thema Digitalisierung. Prof. Carolin Kollewe von der Hochschule Magdeburg-Stendal betrachtete Aspekte der sozialwissenschaftlichen Technikforschung, unter anderem auch die Frage, welchen Beitrag Technologien wie SmartApps zum Erhalt der Gesundheit leisten, aber auch wie sie bei bestehender Krankheit oder Pflegeaufgaben unterstĂŒtzen können. Der Modernisierungsprozess erfordert aus ihrer Sicht eine StĂ€rkung digitaler Kompetenzen und bringt sowohl ethische Fragen als auch Datenschutzherausforderungen mit sich. In diesem Kontext verstehe sich digitale Teilhabe auch als soziale Teilhabe.

Im Weiteren wurde das Thema Digitalisierung auch als Chance fĂŒr die Verwaltung vertieft. Der Leiter des Amtes fĂŒr Statistik, Wahlen und Digitalisierung, Dr. Tim Hoppe, zeigte die Herausforderungen und ersten Erfolge auf dem Weg in eine papierarme Verwaltung und zu einem digitalen Rathaus auf. Eine Modernisierung der Prozesse sei fĂŒr die Stadt dringend nötig, um BĂŒrokratie zu vereinfachen und agiler zu werden – verwaltungsintern sowie im Austausch mit den BĂŒrger*innen.

Matthias Kaschte, Vorsitzender der GeschĂ€ftsfĂŒhrung der Agentur fĂŒr Arbeit Sachsen-Anhalt Nord, berichtete zum VerhĂ€ltnis von gemeldeten Stellen und Arbeitslosen und bezog sich dabei unter anderem auf die Pflegebranche und die Auswirkungen der Demografie auf den Ausbildungsmarkt. Um FachkrĂ€ftebedarfe zu decken, brauche es Maßnahmen in den Betrieben selbst, eine gezielte Einwanderung von ArbeitskrĂ€ften aus EU- und Drittstaaten und natĂŒrlich auch hier die Digitalisierung mit dem Ziel der Arbeitserleichterung.

Heike Jauch, die GeschĂ€ftsfĂŒhrerin des Jobcenters der Landeshauptstadt Magdeburg, hob die positiven Aspekte des neuen BĂŒrgergelds hervor – auch wenn die Umsetzung großer Teile ab dem 1. Januar 2023 eine Herausforderung sei.

Im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Ulrich Schwabe, ehemaliger Hochschullehrer und jetzt freier Dozent fĂŒr Gesundheitsförderung und -management, standen Potentiale und Grenzen von Netzwerken. Er zeigte auf, wie gute Erfahrungen aus dem Bereich der Gesundheitsförderung genutzt werden können. So wurde das Modell „Bernburg Bewegt“ als Good Practice-Beispiel vorgestellt.

Das Besondere der gemeinsamen Netzwerkkonferenz war an diesem Tag das Zusammentreffen der Partner*innen aus verschiedenen Netzwerken, um ĂŒbergreifende Schnittstellen zu vereinen. KĂŒnftig soll die Zusammenarbeit der Netzwerke auch bei konkreten Projekten erfolgen. Ein Beispiel ist dabei die Gewinnung und soziale Integration internationaler FachkrĂ€fte im Pflegebereich.

Die Veranstaltung wurde aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt und dem GKV-BĂŒndnis fĂŒr Gesundheit mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen gefördert.

Text/Foto: Landeshauptstadt Magdeburg