Nettokaltmieten in Großstädten im Schnitt 30 % höher als auf dem Land

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  • Vorabergebnisse des Mikrozensus zur Wohnsituation zeigen für das 1. Halbjahr 2022 außerdem deutlich höhere Durchschnittsmieten bei Haushalten, die 2019 oder später ihre Mietwohnung bezogen haben
  • Etwa 70 % der Haushalte leben in Wohnungen, die mit fossilen Energieträgern beheizt werden

Wer in einer Großstadt lebt, muss deutlich höhere Mieten zahlen als in mittelgroßen Städten oder in ländlichen Regionen. Haushalte in Städten mit mehr als 100 000 Einwohnerinnen und Einwohnern hatten nach eigenen Angaben im 1. Halbjahr 2022 eine durchschnittliche Nettokaltmiete von 8,30 Euro pro Quadratmeter. Das waren 30 % mehr als in Kleinstädten und ländlichen Gemeinden, wo die durchschnittliche Nettokaltmiete bei 6,40 Euro lag. In mittelgroßen Städten mit 20 000 bis 100 000 Einwohnerinnen und Einwohnern mussten private Haushalte im Schnitt 6,90 Euro pro Quadratmeter zahlen. Das geht aus dem vorab ausgewerteten Halbjahresbericht der Mikrozensus-Zusatzerhebung zur Wohnsituation hervor, zu dem das Statistische Bundesamt (Destatis) erstmals Ergebnisse veröffentlicht. Die detaillierten Daten zur Wohnsituation sowie erste Ergebnisse für das gesamte Jahr 2022 werden Anfang April 2023 veröffentlicht.

Im Durchschnitt zahlten Haushalte im 1. Halbjahr 2022 in Deutschland 7,50 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter Wohnfläche. 15 % höher fiel die Miete aus, wenn die Wohnung im Jahr 2019 oder später neu bezogen wurde. Dann lag die Nettokaltmiete durchschnittlich bei 8,60 Euro. In Großstädten wurden bei Neuvermietungen im Verhältnis besonders hohe Mieten fällig: Mit etwa 9,80 Euro pro Quadratmeter zahlten Haushalte hier rund 18 % beziehungsweise 1,50 Euro mehr als die durchschnittliche Nettokaltmiete für Wohnungen in Metropolen.

Die Hälfte der Haushalte gab an, mit Gas zu heizen

Die Vorabauswertung zur Wohnsituation zeigt darüber hinaus, dass ein Großteil der privaten Haushalte eigenen Angaben zufolge nach wie vor mit fossilen Energieträgern heizt. Im 1. Halbjahr 2022 traf dies auf etwa 71 % der Haushalte zu. Am weitesten verbreitet sind Gasheizungen: Die Hälfte (51 %) der Haushalte gab an, ihre Wohnungen damit zu heizen. Ein Fünftel (20 %) der Haushalte lebte in Wohnungen mit Ölheizungen, weniger als 0,5 % der Haushalte heizten mit Kohle.

Lediglich 3 % der Haushalte nutzten erneuerbare Energien wie Biomasse, Solarenergie oder Erdwärme zum Heizen. Fernwärme nutzten 18 % der Haushalte zur Heizung, 4 % betrieben ihre Heizung mit Strom und weitere rund 4 % gaben an, Holz oder Holzpellets zum Heizen zu nutzen.

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