Mehr Quellen fĂŒr Stromerzeugung nutzen

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Eine Autorengruppe um ifo-PrĂ€sident Clemens Fuest schlĂ€gt vor, so viele Quellen wie möglich fĂŒr die deutsche Stromversorgung zu nutzen. „Der Ausbau erneuerbarer Energien ist massiv zu beschleunigen, ebenso wie der Bau von Gaskraftwerken, die spĂ€ter Wasserstoff verbrennen können. Kernkraftwerke sollten erst dann abgeschaltet werden, wenn andere Kraftwerke zur VerfĂŒgung stehen, die kein CO2 ausstoßen“, schreiben Fuest, sein VorgĂ€nger Hans-Werner Sinn, die Unternehmer Christoph Theis und Roland Berger sowie ifo-Verwaltungsratschef Peter-Alexander Wacker in einem Aufsatz im ifo Schnelldienst.

Deutschland sollte auch die Kooperation mit PartnerlĂ€ndern vertiefen, ergĂ€nzen die Autoren. Der Strommarkt sollte umfassend geöffnet und flexibilisiert werden. Derzeit verhinderten starre Regulierungen die Nutzung von dezentralen Erzeugern. So könne man E-Autos beispielsweise als Stromspeicher einsetzen. Zum Ausgleich von sehr kurzfristigen Schwankungen bei erneuerbaren Energien könne dies den Bau von zehn Gaskraftwerken ĂŒberflĂŒssig machen.

Auch sollte den Autoren zufolge die heimische Gasförderung ausgebaut werden. Auch sollten Pipelines in der EU und von wichtigen Lieferanten wie Norwegen, Großbritannien und den LĂ€ndern sĂŒdlich des Mittelmeeres ausgebaut werden.

Die Autoren fordern weiter, die Planungsverfahren fĂŒr den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen. Das Gleiche gelte fĂŒr die heimische Gasförderung. Sie könne nur dann rasch entlasten, wenn die Genehmigungen schneller erteilt wĂŒrden.

Schließlich sei staatliche Forschungsförderung vonnöten, z.B. fĂŒr erneuerbare Energien, Energieeffizienz, intelligente Stromnetze bzw. -speicher und fĂŒr die Wasserstoffwirtschaft. Sie sollte aber auch die Fusionsforschung und die Forschung an neuen Reaktoren nicht vernachlĂ€ssigen.

Text/Foto: ifo Institut