Kampf gegen Afrikanische Schweinepest: Ausbildung weiterer Kadaverspürhunde in Sachsen-Anhalt abgeschlossen

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Magdeburg/ST. Sachsen-Anhalt kann dank des Ausbildungsteams der Diensthundführerschule (DHFS) der Landespolizei Sachsen-Anhalt auf fünf weitere Kadaverspürhunde im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) setzen.

Die erfahrenen Ausbilderinnen und Ausbilder haben in Pretzsch im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten in den vergangenen Wochen die Diensthunde und deren Hundeführerinnen und Hundeführer angeleitet.

Innenministerin Dr. Tamara Zieschang: „Die Diensthundführerschule bildet mit seinem erfahrenen Team seit Jahrzehnten erfolgreich Hunde für die Landespolizei aus. So können diese nicht nur Fährten, sondern auch Sprengstoff oder Banknoten aufspüren. Die Ausbildung von Kadaverspürhunden erweitert die breite Palette im Ausbildungsangebot. Das Know-how der Landespolizei hat einen entscheidenden Anteil daran, dass Sachsen-Anhalt verstärkt auf Spürnasen im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest zurückgreifen kann.“

Der Lehrgang begann am 10. Oktober 2022 und endete vor wenigen Tagen. Die Besonderheit der Ausbildungsgruppe lag in der Vielzahl der zu trainierenden Rassen (u. a. Deutsch Langhaar und Lagotto Romagnolo). Aufgrund ihrer verschiedenen rassebedingten Eigenheiten war es erforderlich, für jeden Hund eine individuell angepasste Ausbildungsstrategie anzuwenden. Ziel der Unterweisung ist es, Wildschweinkadaver systematisch zu suchen, aufzuspüren und durch lautes Bellen sicher anzuzeigen.

Damit hat Sachsen-Anhalt jetzt bereits sechs einsatzfähige Kadaverspürhunde zur Verfügung. Im Frühjahr 2022 konnte die Malinois-Hündin „Lili“ ihre Ausbildung mit ihrer Hundeführerin Viktoria Große an der DHFS beenden.

Beide beteiligten sich in der jüngsten Vergangenheit bereits an Großübungen, um für den Ernstfall gewappnet zu sein.

Das Interesse an weiteren Ausbildungen ist hoch, für das kommende Jahr liegen schon Anmeldungen vor.

Hintergrund:

Die Ausbilderinnen und Ausbilder von der DHFS haben vor Beginn der Ausbildung mehrere Hunde in Augenschein genommen und die folgenden fünf für die Spezialausbildung als geeignet erachtet:

  • Cyra vom Räubersbark (Deutsch Langhaar, 7 Jahre)

Hundeführer: Tobias Thätner, Hoch- und Tiefbauamt, Altmarkkreis Salzwedel

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  • Eik vom Mardersteg (Deutsch Drahthaar, 3 Jahre)

Hundeführer: Yves Müller, Leiter Impfzentrum und Datenschutzbeauftragter, Altmarkkreis Salzwedel

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  • Ava vom Heidgrund (Deutsch Kurzhaar, 2 ½ Jahre)

Hundeführer: Jens Mösenthin, Leiter Untere Jagdbehörde, Altmarkkreis Salzwedel

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  • Folletti di tartufo Quadriga, kurz Leni (Lagotto Romagnolo, 1 Jahr)

Hundeführerin: Stefanie Pieles, Leiterin Untere Jagdbehörde Harz

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  • Vanni vom Klostergarten (Deutscher Schäferhund, 2 ½ Jahre)

Hundeführerin: Melanie Pleb, Mitarbeiterin Veterinäramt, Burgenlandkreis

Kadaverspürhunde werden in der Ausbildung darauf spezialisiert, verendete Wildschweine aufzuspüren. Sie sollen dabei helfen, an Afrikanischer Schweinepest erkrankte und verendete Wildschweine zu finden, um zu verhindern, dass sich andere Wildschweine bei einem Kadaver anstecken.

Die Hunde-Menschen-Teams sollen dort zum Einsatz kommen, wo es nach Ausbruch der ASP erforderlich ist.

Die ASP ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die bei Haus- und Wildschweinen auftritt und grundsätzlich tödlich verläuft. Hier erfolgt die Übertragung durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder Kadavern, die Aufnahme von Speiseabfällen oder Schweinefleischerzeugnissen.

An der Diensthundführerschule in Pretzsch im Landkreis Wittenberg sind 14 Polizeivollzugsbeamte sowie drei Verwaltungsmitarbeiter tätig. Die 13 Hektar große Liegenschaft wurde umfassend modernisiert. Die Bauarbeiten wurden im Wesentlichen im Herbst 2020 abgeschlossen.

Foto v.l.n.r.: Jens Mösenthin, Stefanie Pieles, Tobias Thätner, POKin Marx, Viktoria Große, Melanie Pleb, Yves Müller

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