Internationaler Tag der Frauengesundheit am 28. Mai / Barmer fordert bessere Versorgung bei der Geburt

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Berlin – Ein Drittel aller Kinder kommt in Deutschland nach wie vor per Kaiserschnitt zur Welt. Zugleich profitiert nur eine Minderheit werdender MĂŒtter von einer Eins-zu-eins-Betreuung durch eine Hebamme wĂ€hrend der Geburt. Das geht aus Zahlen zu Geburten von BARMER-versicherten Frauen aus dem Jahr 2020 hervor. Demnach wurde bei 20.553 von 60.685 Geburten das Kind per Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Bei lediglich 1,7 Prozent (1.036) der Geburten im Krankenhaus stand eine Begleit-Hebamme eins zu eins zur Seite. Einer Analyse des BARMER Instituts fĂŒr Gesundheitssystemforschung (bifg) zufolge mĂŒssten Hebammen in der Regel oft zwei oder mehr werdende MĂŒtter gleichzeitig betreuen. „Eins zu eins betreute Geburten durch eine Hebamme, wie sie beispielsweise in hebammengeleiteten KreißsĂ€len ĂŒblich sind, können eine natĂŒrliche Geburt begĂŒnstigen. Sie sollten deshalb gefördert werden, zumal sie bereits in der aktuellen wissenschaftlichen Leitlinie zur physiologischen Geburt als Standard gelten”, so der BARMER-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. med. Christoph Straub zum Internationalen Tag der Frauengesundheit am 28. Mai.

Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ umsetzen

Ein flĂ€chendeckendes Angebot fĂŒr eins zu eins betreute Geburten fordere auch das Nationale Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“. Dieses sei unter maßgeblicher Mitwirkung der BARMER entwickelt und vom Bundesgesundheitsministerium bereits im Jahr 2017 veröffentlicht worden. Der im Koalitionsvertrag der Bundesregierung angekĂŒndigte Aktionsplan zur Umsetzung des Gesundheitsziels sei deshalb ausdrĂŒcklich zu begrĂŒĂŸen. Darin kĂŒndigten die Regierungsparteien zudem an, mögliche Fehlanreize rund um Spontangeburten und Kaiserschnitte evaluieren zu wollen. WĂ€hrend Entbindungen per Kaiserschnitt im Durchschnitt mit rund 3.400 Euro bei einem stationĂ€ren Aufenthalt von vier Tagen vergĂŒtet wĂŒrden, bekĂ€men Kliniken fĂŒr eine natĂŒrliche Geburt mit dreitĂ€gigem stationĂ€ren Aufenthalt rund 2.250 Euro. Zudem bedĂŒrfe es eines flĂ€chendeckenden Angebots hebammengeleiteter KreißsĂ€le und deren kostendeckender Finanzierung ĂŒber eine entsprechende Weiterentwicklung der DRG-VergĂŒtung. Voraussetzung dafĂŒr sei, dass im Notfall schnelle Ă€rztliche Hilfe zur VerfĂŒgung stĂŒnde.

Symbolfoto/pixabay