Europäischer Tag des Notrufs: ver.di fordert Entlastung für Beschäftigte im Rettungsdienst

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Anlässlich des „Europäischen Tags des Notrufs“ weist die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) auf die zunehmende Belastung von Beschäftigten im Rettungsdienst hin und warnt vor drohenden Versorgungsengpässen. „Wer die 112 wählt, erwartet schnelle und kompetente Hilfe. Um diese flächendeckend und auf Dauer sicherzustellen, braucht es in den Rettungswachen genug qualifiziertes Personal“, sagte Sylvia Bühler (Foto), die im ver.di-Bundesvorstand für das Gesundheitswesen zuständig ist. „Die Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst müssen dringend verbessert werden, damit in Zukunft noch genug Menschen für diesen so wichtigen Beruf gewonnen und gehalten werden können.“

Die Belastung der Rettungskräfte habe in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Gründe seien mehr Einsätze und längere Fahrten, letzteres sei eine Folge der Überlastung und Schließung von Notaufnahmen in Kliniken, erläuterte Bühler. Die Pandemie habe diese Entwicklung verschärft, weil sie zusätzliche Hygienemaßnahmen erfordere und die psychische Belastung weiter erhöhe. „Im Rettungsdienst fährt die Unsicherheit immer mit. Die Kolleginnen und Kollegen sind stets als erste vor Ort und wissen oft nicht, was auf sie zukommt. Ob sie es zum Beispiel mit infizierten Personen zu tun haben. Das ist enorm belastend.“

„Zentrale Forderungen der Beschäftigten sind die Verringerung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit, verlässliche Dienstpläne und eine bessere Personalausstattung“, sagte Bühler. „Landkreise und kreisfreie Städte müssen die Auftragsvergabe an gute, tariflich abgesicherte Arbeitsbedingungen knüpfen. Wöchentliche Höchstarbeitszeiten von aktuell bis zu 48 Stunden passen nicht mehr in die Zeit.“ ver.di hat heute mit einer Beschäftigtenbefragung begonnen, die bis Ende März laufen soll. „Wie steht es mit dem Arbeits- und Gesundheitsschutz unserer Retter? Wir wollen von den Kolleginnen und Kollegen aus erster Hand erfahren, was ihnen unter den Nägeln brennt“, erklärte Bühler.

Foto (c) ver.di