DEHOGA-Umfrage: Gastgeber fordern Planungssicherheit und Perspektiven

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DEHOGA-PrĂ€sident Guido Zöllick: „Die Entlastungswirkung von Energie- und Strompreisbremse muss jetzt schnell bei den Verbrauchern wie den Betrieben ankommen.“

  • Oktoberumsatz -5,9 % gegenĂŒber 2019
  • Ohne Entlastung sehen sich 18,5 % der Betriebe zur Aufgabe gezwungen

(Berlin, 7. November 2022) Explodierende Kosten, InflationsĂ€ngste und wachsende Unsicherheiten drĂŒcken auf die Stimmung der Gastronomen und Hoteliers. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und GaststĂ€ttenverbandes (DEHOGA Bundesverband). „Die Entlastungswirkung von Energie- und Strompreisbremse muss jetzt schnell bei den Verbrauchern wie den Betrieben ankommen“, erwartet DEHOGA-PrĂ€sident Guido Zöllick (Foto) einen Tag vor dem DEHOGA Branchentag am Dienstag in Berlin von der Politik. Die DEHOGA-Umfrage zeigt, dass sich ohne Entlastung 18,5 Prozent der Betriebe zur Aufgabe gezwungen sehen.

Laut Angaben der Umfrageteilnehmer liegt der Umsatz im Oktober 5,9 Prozent unter dem Umsatz im Oktober 2019 – und im Zeitraum von Januar bis Oktober 2022 immer noch 9,5 Prozent unter dem Umsatz des Vergleichszeitraum in 2019. „Auch wenn wieder Reisen und Essen, Firmenveranstaltungen, Events, Konzerte und Messen stattfinden, sind wir vom Vorkrisenniveau noch weit entfernt“, erklĂ€rt Zöllick.

Die Buchungs- und Reservierungslage fĂŒr die Monate November und Dezember gestaltet sich durchwachsen. Den derzeitigen Buchungsstand fĂŒr das so wichtige WeihnachtsgeschĂ€ft bezeichnen 54,9 Prozent der Umfrageteilnehmer als gut beziehungsweise befriedigend und 45,1 Prozent als schlecht. Der DEHOGA-PrĂ€sident zeigt sich dennoch verhalten optimistisch. „Der Oktober hat sich auch dank des guten Wetters fĂŒr viele Betriebe besser entwickelt als noch im August prognostiziert“, so Zöllick. „Wir wissen, dass die GĂ€ste heute viel kurzfristiger buchen. Das macht Hoffnung fĂŒr das WeihnachtsgeschĂ€ft.“

Als grĂ¶ĂŸte Herausforderung nennen die Umfrageteilnehmer die steigenden Ener-giekosten (89,3%), gefolgt von steigenden Lebensmittel- (83,2%) und Personalkos-ten (66,7%). Auch die traditionelle Weihnachtsgans ist im Preis gestiegen. Deshalb werden 76,1% der Betriebe auch alternative, kostengĂŒnstigere Festessen anbieten, an vorderster Stelle Wild (63,9%), gefolgt von Ente (51,1%) und Rind (40,0%).

Von den politischen Akteuren fordert Zöllick jetzt eine „ideologiefreie, verlĂ€ssliche Politik, die Orientierung gibt.“ Der nie dagewesene Krisen-Cocktail verunsichere GĂ€ste wie Gastgeber. Laut der DEHOGA-Umfrage fĂŒrchten 56,9 Prozent der Unternehmer aufgrund der hohen Energiekosten um die Existenz ihres Betriebes, „Wir Gastgeber brauchen Planungssicherheit und klare Perspektiven.“ Es sei gut, dass die VorschlĂ€ge fĂŒr die Gas- und Strompreisbremse auf dem Tisch lĂ€gen. „Jetzt kommt es darauf an, dass die offenen Fragen entwicklungstechnischer und beihilferechtlicher Art schnell geklĂ€rt werden.“

Zum großen politischen Branchentreffen am 8. November in den BOLLE FestsĂ€len in Berlin erwartet der DEHOGA Hubertus Heil, Bundesminister fĂŒr Arbeit und Soziales als Gastredner, Wolfgang Kubicki, VizeprĂ€sident des Deutschen Bundestags und stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP und Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag und Vorsitzender der CDU Deutschlands, Michael Kellner, Parlamentarischer StaatssekretĂ€r beim Bundesminister fĂŒr Wirtschaft und Klimaschutz und Mittelstandsbeauftragter, sowie viele weitere Experten aus Wirtschaft, Branche und Gesellschaft.

Foto: Guido Zöllick, PrÀsident © DEHOGA Bundesverband/Svea Pietschmann