- Kraftstoffpreise steigen von Allzeithoch zu Allzeithoch
- Bereits wenige einfache MaĂnahmen fĂŒhren zu messbarer Verbrauchssenkung
- Anpassung der eigenen Fahrweise mit gröĂtem Sparpotenzial
Nie war Kraftstoff so teuer wie heute: Ein Liter Diesel kostet vielerorts mehr als 1,90 Euro und der Preis fĂŒr Super hat in einigen Regionen bereits die Zwei-Euro-Marke geknackt. Die Kraftstoffpreise klettern und klettern und erreichen ein Allzeithoch nach dem anderen. Experten halten einen Anstieg auf Werte zwischen 2,50 Euro und drei Euro pro Liter fĂŒr realistisch. Neben der Wirtschaft spĂŒren insbesondere die privaten Haushalte die enorm gestiegene Kostenlast. Der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel mag allenfalls in den BallungsrĂ€umen eine Alternative bieten, zumal diese bereits seit LĂ€ngerem wĂ€hrend des Berufsverkehrs mehrheitlich an ihrer KapazitĂ€tsgrenze operieren. FĂŒr viele Berufspendler und Familien bleibt somit nur die Chance, den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren, damit sich die Kostenspirale langsamer dreht. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) gibt Tipps, wie das gelingt.
Tipp 1: Das Auto weniger nutzen
Klingt trivial und ist es auch. Da Autos nur Kraftstoff verbrauchen, wenn sie genutzt werden, bietet die Nichtnutzung das höchste Einsparpotenzial. Im Alltag sollte die Autonutzung möglichst geplant erfolgen. Vor der Abfahrt sollte man sich genau ĂŒberlegen, ob es unbedingt das Auto sein muss oder das Ziel nicht auf mit dem Rad oder zu FuĂ zu erreichen ist. Ist die Autonutzung alternativlos, empfiehlt es sich, mehrere Ziele so miteinander zu verbinden, dass die zurĂŒckzulegende Strecke so kurz wie möglich ausfĂ€llt.
Tipp 2: Gewicht reduzieren
Je mehr Masse bewegt werden muss, desto mehr Energie muss dazu aufgewendet werden. Das gilt fĂŒr Menschen ebenso wie fĂŒr Autos. Also Kofferraum auf und alles ausrĂ€umen, was nicht unmittelbar gebraucht wird. Eine Hilfestellung kann die Zwei-Wochen-Regel bieten: Alles, was in den vergangenen zwei Wochen nicht benutzt wurde, kann raus. Schneeketten, Reservekanister, leere GetrĂ€nkekisten? Raus damit. Aber: Der Verbandskasten muss in jedem Fall im Auto bleiben. Auch ein Reserverad und das Bordwerkzeug sind verzichtbar. Bei einer Panne greifen die meisten Zeitgenossen ohnehin zum Mobiltelefon und rufen den Pannendienst. Wer möchte, legt alternativ ein Reifenreparatur-Set ins Auto, das spart einige Kilos an Gewicht und bietet das gute GefĂŒhl, sich bei einem PlattfuĂ selbst helfen zu können. Allein mit den hier beschriebenen MaĂnahmen lĂ€sst sich der Durchschnittsverbrauch des Autos um ein paar Zehntelliter senken.
Tipp 3: Den Fahrstil anpassen
Die eigene Fahrweise bietet ein erstaunliches Einsparpotenzial. Allein durch vorausschauendes Fahren lĂ€sst sich der Verbrauchsdurchschnitt des Autos spĂŒrbar senken. Also frĂŒhzeitig vor einer Kreuzung, einer Ampel oder einer Tempobegrenzung den FuĂ vom Gas nehmen und das Auto rollen lassen. Wichtig: Weder den Gang rausnehmen, noch das Kupplungspedal treten, denn nur dann funktioniert die Schubabschaltung der allermeisten Autos. Beim Anfahren zĂŒgig beschleunigen, um rasch das gewĂŒnschte Tempo zu erreichen und dann in den höchstmöglichen Gang schalten. Klingt zunĂ€chst kurios, erklĂ€rt sich aber dadurch, dass so die Zeitdauer, in der der Motor unter hoher Last arbeitet, minimiert wird. Das spart mehr, als durch verhaltenes Gas nur allmĂ€hlich auf die Zielgeschwindigkeit zu beschleunigen. Autofahrer sollten sich zudem nicht scheuen, bereits bei Tempo 50 den fĂŒnften Gang einzulegen. Wer seinen Fahrstil konsequent auf Verbrauchsminimierung ausrichtet, kann Einsparungen von zwei bis drei Liter pro 100 Kilometer realisieren.
Tipp 4: Das Auto sparsamer machen
Dass man nach der RĂŒckkehr aus dem Urlaub die Dachbox nicht noch Tage lang auf dem Auto spazieren fĂ€hrt, sondern diese unverzĂŒglich abbaut, sollte eigentlich selbstverstĂ€ndlich sein. Das gilt auch fĂŒr ungenutzte Fahrrad-DachtrĂ€ger. Denn derartige Dachaufbauten erhöhen den Luftwiderstand des Fahrzeugs massiv. Aber auch weniger offensichtliche MaĂnahmen helfen Sprit zu sparen, wie beispielsweise die Anhebung des ReifenfĂŒlldrucks auf den maximalen, vom Autohersteller vorgegebenen Wert. Das macht sich zwar durch leichte EinbuĂen beim Fahrkomfort bemerkbar, doch sorgt die reduzierte AufstellflĂ€che fĂŒr weniger Rollwiderstand, was sich einer Ersparnis von ein bis zwei Zehntelliter pro 100 Kilometer niederschlagen kann. Eine zusĂ€tzliche Ersparnis bringt die Montage von Energiespar-Reifen. Insbesondere dann, wenn der Ersatz abgefahrener Gummi ansteht, sind die eine Ăberlegung wert. Ăber das Jahr gerechnet, lassen sich mit derartigen rollwiderstandsoptimierten Reifen einige Liter Kraftstoff sparen.
Beim Thema Verbrauch gerĂ€t auch immer wieder die Klimaanlage in den Fokus. Sie auszuschalten bringt zwar einen kleinen Verbrauchsvorteil, aber die immer effizienteren modernen Systeme haben diesen erheblich schrumpfen lassen. Im Gegenzug kann ein lĂ€ngerfristiges Ausschalten der Klimaanlage zu SchĂ€den an der Technik fĂŒhren. Beispielsweise Dichtungen und SchlĂ€uche sowie der KĂŒhlkompressor werden nicht mehr durch das KĂŒhlmittel âgeschmiert“ und somit porös. Besser: Die Klimaanlage zwischendurch immer mal wieder einschalten und eine lĂ€nger Zeit laufen lassen. So lĂ€sst sich Sprit sparen und die Klimatechnik des Autos bleibt in Schuss.
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